Deutschland
GESCHICHTE:
Deutschland hat eine über 2000 Jahre alte Weinkultur. Die ältesten Weinberge liegen an den Hängen entlang der Flusstäler von Rhein, Neckar und Mosel. Die Wildrebe vitis vinifera silvestris lässt sich am Oberrhein bis in prähistorische Zeiten zurückverfolgen. Doch wurde die kultivierte Weinrebe vitis vinifera und damit der Weinbau von den Römern nach Deutschland gebracht. Ein gekrümmtes Rebmesser vom linken Rheinufer aus dem 1. Jahrhundert, ein Dekret von Kaiser Probus über den Weinbau um 280 n. Chr. (damit eventuell der offizielle Begründer des Weinbaus), erste literarische Aufzeichnungen von römischen Dichtern aus den Jahren um 370 und um 570, die von Rotweinreben an der Mosel bei Metz und Trier sowie am Rhein bei Andernach erzählen und nicht zu vergessen die Weiternutzung typisch römischer Formen der Reberziehung bis ins 18. Jahrhundert in der Pfalz weisen auf den römischen Ursprung hin.
Durch die Unterwerfung von Gallien durch Julius Cesar (100-44 v. Chr.) gelangte der römische Weinbau vom Rhônetal bis an den Rhein. Die Römer waren es, die zur Versorgung ihrer Truppen mit Wein in ihren nördlichen und östlichen Provinzen an Mosel und Donau intensiv Rebkulturen anlegten, die Grundlage der heutigen Weinanbaugebiete in Deutschland und auch Österreich. Nicht nur Bordeaux, sondern z.B. auch Trier waren wichtige Handelsplätze und wurden zu eigenständigen Weinbauzentren des römischen Imperiums, um die teure und logistisch aufwendige Versorgung der Vorposten zu erleichtern. Der Weinbau konzentrierte sich westlich des Rheins: vom Elsass flussabwärts über Pfalz und Rheinhessen (Worms), am Mittelrhein entlang bis Koblenz, außerdem in den Tälern von den drei linksrheinischen Nebenflüssen bei Bingen, wo Nahe in den Rhein mündet (seit 750), an Mosel, Saar, Ruwer und an der Ahr südlich von Bonn (schon seit dem dritten Jahrhundert). Östlich des Rheins jenseits des Limes in Franken um 615/700, aber ohne jegliche Überlieferung von Rebsorten, sondern nur von Rotwein allgemein. Die Rioja, das Rhônetal, das Burgund, Bordeaux, die Wachau, das Tal der Mosel, der Rheingau und die Pfalz wurden gegen Ende der Römerzeit zu dem, was sie heute noch sind: Zentren der europäischen Weinkultur und Weinwirtschaft. Der Zerfall des Römischen Reiches führte zu Stagnation in fast allen europäischen Weinbauländern. Die Rebkulturen überlebten allerdings die folgenden unruhigen Zeiten. In Deutschland war es Karl der Große (742-814) der Entscheidendes zur Förderung des Weinbaus zutrug. Er gab erste staatlich Erlasse zur Pflanzung von Reben aus. Er erkannte die wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus, ließ Rebstöcke, auch aus dem Ausland, auf den besten Rheingauer Lagen pflanzen, ließ nur die besten Sorten selektieren und schuf erste Regeln zur Weinbereitung.
Mit der Ausbreitung des Christentums entstanden Kirchen und Klöster, die guten Wein anbauten und deren Bewohner gern guten Wein tranken. Im 12. und 13. Jahrhundert waren es die Klöster der Benediktiner und Zisterzienser, die den Weinbau nach dem Vorbild des Burgunds vorantrieben. Viele berühmte Weinlagen gehen auf die Gründung von Klöstern zurück. 1100 gründeten die Benediktiner das Kloster Johannisberg, 1153 die Karthäuser ihr Kloster bei Koblenz und 1135 die Zisterzienser das Rheingauer Kloster Eberbach und machten letzteres zu Europas größtem Weinbaubetrieb, mit bis zu 200 eigenen Handelsniederlassungen auf dem gesamten Kontinent. Die Mönche legten nicht nur einige der besten Weingärten an, sondern entwickelten auch die Techniken der Rebpflege und der Weinbereitung weiter.
Neben der Kirche war es der Adel, der zum Weinbau beitrug. Fürsten und Grafen legten großflächig Weingärten an, d.h. Kirche und Adel dominierten den Weinanbau im Mittelalter. Daneben gab es aber auch gemeinschaftliches Eigentum der Städte sowie bürgerlichen Weinbergbesitz (Kaufleute und Grundbesitzer) wie z. B. das Bürgerspital Würzburg, welches 1319 von einer Patrizierfamilie gegründet wurde. Das enorme Bevölkerungswachstum, der Aufstieg der Städte, der allgemeine Wohlstand, der wachsende Verbrauch/Konsum, der Handel/Austausch von Waren und ein fast 200 Jahre dauerndes Klima-Hoch beflügelte die Weinproduktion auf Rekordniveau und der Pro-Kopf-Konsum betrug 120 Liter im Jahr. Nicht nur der Rheingau, ganz Deutschland wurde zu einem einzigen Rebenmeer: vom Bodensee bis an die Elbe, Saale und Unstrut. Zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert umfasste die Rebfläche des Landes mit 400.000 Hektar, das Vierfache des heutigen Bestands. Der Elbling war die meistangebaute Traube in dieser Zeit, auch Räuschling, Silvaner, Traminer und roter und weißer Muskateller wurden gekeltert. Nach und nach pflanzte man verstärkt die Sorten Riesling, Blauburgunder und Trollinger. Der Wein war ein Verschnitt von weißen und roten Trauben, er war angereichert mit Alkohol und mit Gewürzen versetzt. Im Mittelalter überstieg nach und nach die Produktion den örtlichen Bedarf und der Handel mit Wein war eine Notwendigkeit. Deutscher Wein wurde exportiert, aber auch Süßweine und Rotweine aus Südeuropa importiert. Da die besten Weinlagen am Rhein und seinen Nebenflüssen lagen, gelangte der Wein auf diesen Verkehrsadern bequem nach Norddeutschland, Holland, Skandinavien und England. Köln und Frankfurt beherrschten im Mittelalter den deutschen Weinhandel.
Anfang des 17. Jahrhunderts kam es zu einer klimatischen Abkühlung, die Konkurrenz aus dem Ausland wurde stärker, der Weinkonsum unterlag der Mode (mehr Rotweine und leichte Weißweine aus Frankreich) und gerade in Deutschland kam es zu regelmäßigen kriegerischen Auseinandersetzungen, die im 30jährigen Krieg ihren Höhepunkt erlebten und zum rapiden Niedergang der Weinwirtschaft führte. Die immensen Schäden und der enorme Verlust an Menschen sorgten zudem dafür, dass die Rebfläche auf ein Drittel zurückging und in vielen Teilen, etwa in Südbayern, danach keine Reben mehr angepflanzt wurden. Wein wurde sehr teuer und rar. Viele Menschen tranken Bier (ab Mitte des 16. Jahrhunderts), dessen Aufkommen und wachsender Beliebtheit dem deutschen Weinbau gewaltig zusetzte. Der Wiederaufbau gestaltet sich in Deutschland sehr zäh. Die Wunden saßen tief und viele Winzer wanderten aus und trugen zur weiteren Entvölkerung bei. Wieder waren es Klöster und vor allem Adelige, die den Weinbau in Deutschland auf ein Niveau brachten, das die Grundlage für die heutige Qualität bildete.
1775 gab es im Rheingau die erste offiziell notierte Spätlese und gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Praxis, Trauben bis zur Überreife am Stock zu lassen, um daraus süße oder edelsüße Weine zu machen, durchgesetzt. Auch die Bezeichnung Kabinett entstand im 18. Jahrhundert. Sie wurde vom „Cabinett-Keller“ abgeleitet, damals der Aufbewahrungsort für die besten Weine des Guts: so auf Schloss Johannisberg, Kloster Eberbach und Schloss Vollrads. Mit der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen verloren viele Kirchen und Klöster ihre Weinberge, es entstanden neue bürgerliche und bäuerliche Weinbergsbesitzer. Handelsabkommen und Zollvereine wurden vereinbart, die Entwicklung des Transportnetzes (besonders der Eisenbahn) ermöglichte rasche und bequeme Verbreitung der besseren Weine. Weinerzeuger, Winzervereinigungen und Verwaltungsbehörden drangen auf bessere Weinqualitäten, sodass erste Qualitätskriterien z.B. 1830 in der Pfalz festgelegt wurden. Staatliche Behörden schufen Weinbaufachschulen für Forschung und Lehre. Im 19. Jahrhundert entstanden im preußischen und bayrischen Teil Deutschlands die ersten Weinbauschulen, staatliche Domänen und Versuchsanstalten (Geisenheim 1870), die Einfluss auf die Entwicklung und Qualität der Weine hatten. Der Zusammenschluss zu Winzergenossenschaften (ab 1869) ermöglichte die notwendigen Investitionen in besseres Pflanzgut und neue Kellerausrüstungen. Trotz vieler Rückschläge und Probleme mit der europaweiten Verbreitung von Rebschädlingen und -Krankheiten wie dem Falschen Mehltau oder der Reblaus ab 1881 in allen Anbaugebieten (85% des Rebbestands der Welt), wurde die Weinproduktion zwar nicht quantitativ, aber qualitativ konkurrenzfähig. Nach und nach ergriff der Aufschwung auch Deutschland und seinen Weinanbau und es schlug die Stunde des Rieslings (korrekt Weißer Riesling). Es war der Riesling, der zuerst jene Weinqualitäten lieferte, die auch heute noch das Gerüst des deutschen Weinbaus und seiner Gesetzgebung ausmachen. Die Riesling-Weine erlangten mehr und mehr an Reputation und die besten Rheingauer erzielten höchste Preise und kosteten bei Londoner Weinhändlern mehr als sieben Magnumflaschen Château Lafite. Auch der Riesling-Sekt erlangte mehr und mehr an Popularität.
Soziale und politische Instabilität sowie die beiden Weltkriege Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts führten erneut zum Niedergang der Weinwirtschaft, von der sich auch die deutschen Winzer nur langsam erholten. Anfang der 1950er wurden deutsche Anbaugebiete bedenkenlos ausgeweitet und die Massenproduktion billiger, dürftiger, wässriger und restsüßer Weine wie Liebfrauenmilch forciert. Der Riesling war dabei unschuldiges Opfer einer verfehlten Qualitätspolitik. Seit der 1970er boomt die deutsche Weinwirtschaft, getragen von einer neuen Winzergeneration, mit hohem Qualitätsanspruch und von einem steigenden Konsum deutscher Weine auch im Ausland.
DEUTSCHER WEINBAU DER GEGENWART:
Heute ist Deutschland das eigenständigste der großen Weinländer. Weine und Probleme, wie Deutschland sie hat, findet man nirgendwo sonst. Der Weinbau ist in Deutschland ein kleiner, aber prestigeträchtiger Zweig der Landwirtschaft. Der auf Wein entfallene Umsatz ist zwar etwas größer als der auf Schnittblumen oder Eier, jedoch weit geringer als beispielsweise der auf Zuckerrüben. Nur ein kleiner Teil der Traubenernte wird zu Weinen von exquisiter Finesse in einem Stil verarbeitet, den es außer in Deutschland nirgends gibt. Deutscher Wein unterscheidet sich vom Wein anderer Länder durch seine Leichtigkeit, Spritzigkeit und Fruchtigkeit. Lange Vegetationszeit und geringe Sommerhitze machen die Weine filigran und nicht alkoholreich. Unübertroffen ist gerade bei Weinen von der Riesling-Traube das Spiel aus Süße zu Säure. Über die Hälfte der Gesamterzeugung ist dagegen in Preis und Qualität weit bescheidener. Nur allzu sehr haben seit den 1970er billige Weine vom Glanz und vom guten Ruf der Namen profitieren dürfen, die sowohl geografisch als auch qualitativ für Spitzenweine stehen, und dadurch wurde zugleich das amtliche deutsche Qualitätssytem entwertet.
Viele deutsche Spitzenlagen befinden sich auf steilsten Hängen, auf denen kaum etwas anderes wachsen kann als die Weinrebe. An den Ufern von Rhein, Main, Neckar, Nahe, Ahr, Mosel und ihren Nebenflüssen lohnen sich die hohen Kosten für die Bearbeitung dieser Steillagen nur dank der Qualität des Weins, der dort entstehen kann. Sie benötigen zur Pflege den dreifachen Arbeitsaufwand, wie auf flachem oder hügeligem Terrain. Die Möglichkeiten der Mechanisierung sind stark eingeschränkt, unter anderem auch wegen der geringen Größe der Einzelbesitzungen und des Prinzips der Auslese. Früher lag der Weinbau in der Hand einer von Kirche und Adel beherrschten bäuerlichen Schicht. Statistisch gesehen ist er inzwischen zu einer vorwiegend von Frauen betriebenen Teilzeitbeschäftigung auf durchschnittlichen Besitzgrößen von 1,5 ha geworden (21% der Betriebe besitzen Weingärten unter 5 ha) – das entspricht einem Viertel der Durchschnittsgröße in Frankreich.
Die meisten erzeugen ihren Wein nicht selbst, sondern liefern ihre Trauben an Handelshäuser oder viel häufiger an Winzergenossenschaften, die das Lesegut von 30% der gesamten Rebfläche von rund 102 340 Hektar verarbeiten. Deutschland exportiert ca. 1,9 Millionen Hektoliter Wein im Wert von ca. 334 Millionen Euro. Selbst importiert man ca. 14,9 Millionen Hektoliter im Wert von ca. 2,45 Milliarden Euro, ist damit der größte Weinimporteur in der Europäischen Union. Der jährliche Konsum pro Kopf liegt bei 25 Liter an Wein und Schaumwein (3,9 l) pro Kopf. Mit insgesamt rund 20 Millionen Hektoliter Konsum, steht Deutschland an vierter Stelle der weltgrößten Märkte. Die gesamte Weinerzeugung in Deutschland lag 2013 bei 8,4 Millionen Hektoliter, das sind ca. drei Prozent der Welterntemenge. Damit liegt man zusammen mit Südafrika in der Mitte einer Zwanzigerskala der wichtigsten Weinbauländer. Wichtigste Käufer deutscher Weine sind die USA, Niederlande, England, und die skandinavischen Märkte. Größte Lieferanten sind Italien, Spanien, Frankreich, Südafrika, USA, Chile und Australien. Seit der 1970ziger Jahre boomt die deutsche Weinwirtschaft, getragen von einer neuen Winzergeneration mit hohen Qualitätsanspruch und von einem steigendem Konsum deutscher Weine auch im Ausland. Heute sind ca. 70.000 Betriebe zur Herstellung von Wein tätig.
KLIMA:
Die Faktoren des Klimas (Sonnenscheindauer, Niederschläge und Temperaturen) steuern alle biologischen und biochemischen Prozesse des Rebstocks. Darüber hinaus beeinflussen sie den Aufbau und Abbau der Beereninhaltsstoffe während der Reifung und damit die Qualität des Leseguts und der daraus gewonnen Weine. Deutschland gilt als das nördlichste Anbaugebiet der Welt. Allgemein wird auf der nördlichen Halbkugel zwischen dem 32° und 51°/52° Breitengrad Wein angebaut, wobei Deutschland zwischen dem 47° und 55° Breitengrad liegt. (Hamburg 53°, Trier 49°. Ahrweiler /Nahe 50°, Halle/Saale-Unstrut 51°). Dass hier überhaupt Weinbau möglich ist, verdanken die deutschen Winzer in erster Linie dem warmen Golfstrom, der das Klima Westeuropas begünstigt. Dennoch stellen Klima und Witterung in den deutschen Anbaugebieten ökologische Anforderungen an die Rebsorten, die nicht zu vergleichen sind mit den im Mittelmeerraum herrschenden Verhältnissen. So ist die Sonnenscheindauer während der Vegetationszeit in den deutschen Annbaugebieten wesentlich geringer als in den süd-europäischen Gebieten. Zudem ist die frostfreie Periode kürzer. Die Tagestemperaturen dieser Zeitspanne sind niedriger. Die Hauptmenge der Niederschläge fallen in den Sommermonaten, in den südlichen Ländern regnet es häufiger im Frühjahr, Herbst und Winter. In den deutschen Weinbaugebieten nehmen die Regenfälle zur Zeit der Traubenreife ab, im Süden steigen sie zur Erntezeit.
Mildwarme Sommer, günstige Niederschlagsmengen während der Vegetationszeit und eine langsame Beerenreife geben deutschen Weinen eine einmalige Charakteristik, gerade im Weißweinbereich: fruchtbetonte Säuren. Die besten klimatischen Voraussetzungen für den Weinanbau in Deutschland liefern süd-,südwest- und südost exponierte Hanglagen in geschützten Tälern mit perfekten Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. Über einer Höhe von 300 Meter ist Weinanbau in Deutschland nicht möglich, da die Temperaturen dort zu niedrig sind. In einem so nördlich gelegenen Gebieten wie Deutschland, ist es nachvollziehbar, dass die einzelnen Jahrgänge je nach Witterungsverlauf qualitativ stark variieren. Bis auf Baden (Zone B) liegen alle deutschen Anbaugebiete in der Klimazone A.
BODEN:
Aufgrund der großen Nord-Südausdehnung der deutschen Anbaugebiete kommt es auch zu sehr unterschiedlichen Bödenarten. Bestimmend sind aber Vulkan-, Schiefer-, Ton-, Mergel-, Keuper-(Sand, Ton, Salz – entstand vor 230 Mio. Jahren), Quarzit-, Kiesel-, Sandstein-, Granit-, Löß-, Lehm- und Muschelkalkböden. Vielfältige Bodenbeschaffenheiten und die lange Vegetationszeit begünstigen in den Weinbauregionen den Anbau von Rebpflanzen, andere Nutzungen würden hier weniger Sinn machen.
WEINANBAUGEBIETE:
Deutschland besitzt folgende 13 Weinanbaugebiete mit einer Gesamtfläche von 102.344 ha (Stand: 2013):
- Rheinhessen (26.582 ha)
- Pfalz (23.567 ha)
- Baden (15.822 ha)
- Württemberg (11.373 ha)
- Mosel-Saar-Ruwer (8.776 ha)
- Franken (6.125 ha)
- Nahe (4.187 ha)
- Rheingau (3.166 ha)
- Saale-Unstrut (765 ha)
- Ahr (563 ha)
- Sachsen (499 ha)
- Mittelrhein (469 ha)
- Hessische Bergstraße (450 ha)
Dazu kommen noch noch 3,7 Hektar des Stargarder Land in Mecklenburg-Vorpommern (nur Tafelwein).
REBSORTEN:
Wie viele andere Weinbauländer besitzt auch Deutschland eine Vielfalt von Rebsorten. Die Reputation deutscher Weine beruht noch immer auf Weißweinen, wobei der Anbau von Rotweinsorten ständig steigt und inzwischen 36% der Rebfläche einnimmt. Größte Rotweinrebflächen besitzen Pfalz (9.273 ha), Rheinhessen (8.319 ha) und Württemberg (8.081 ha). Der Spätburgunder ist vor dem Dornfelder dabei die am häufigsten angebaute Rebsorte. Auf Grund des Klimawandels wird allerdings auch immer mehr experimentiert in den deutschen Anbaugebieten. So findet man auch schon einmal Cabernet Sauvignon, Syrah oder Sangiovese in den Weinbergen deutscher Winzer. Ein Weinland in ihrer Qualität einzustufen, bedeutet auch die Merkmale der dort wachsenden Rebsorten zu beurteilen. Riesling ist nicht nur die nobelste deutsche Rebsorte, sondern für viele auch die edelste aller Weißweinsorten, deren Weine weltweit höchste Qualitätsstufen erreicht. Diese ist mit Abstand auch die am häufigsten angebaute Rebsorte. Allerdings sind die Burgundersorten (Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay) und Sauvignon Blanc auf großem Vormarsch. Währenddessen verlieren Sorten wie Müller-Thurgau, Kerner und Bacchus immer mehr an Bedeutung.
DEUTSCHES WEINGESETZ:
Seit 1989 gibt es in den deutschen Anbaugebieten vorgeschriebene Mengenregulierung, die die maximal zugelassene Erntemenge pro Hektar gesetzlich vorschreibt. Die Anreicherung des Mosts mit Zucker zwecks Erhöhung des Alkoholgehalts ist bei Tafelwein und QbAs (Qualitätsweine aus bestimmten Anbaugebieten) unter Umständen zulässig. Entsäuerung ist zwar erlaubt, aber nur in außergewöhnlich schlechten Jahren. Hingegen ist die Säuerung nicht erlaubt, sie wäre auch nicht ratsam. Eine weitere Komponente, die ebenfalls die Weinqualität beeinflusst ist die Lage. Deutschland besitzt 164 Großlagen und 2643 Einzellagen