Reichsrat von Buhl

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Über das Weingut:

Gegründet wurde das Weingut Reichsrat von Buhl im Jahre 1849 von Franz Peter Buhl (1809-1862). Dieses entstand durch die Erbteilung des Jordan´schen Weingutes in die drei kleinere Weingüter: Dr. Deinhard (heutiges Weingut von Winning), Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan und Reichsrat von Buhl. Innerhalb kürzester Zeit erlangte das Weingut nationales wie auch internationales Renommee. So wurden von Buhl-Weine 1869 bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Suez-Kanals gereicht und selbst Reichskanzler Otto von Bismarck schwärmte von den Rieslingen des Hauses. Der erste „Reichsrat“ mit dem Namen von Buhl war Armand von Buhl, ältester Sohn von Franz Peter und wie der Vater ebenfalls Politiker. Den Titel bekam er von König Ludwig II als Anerkennung für seine großen Verdienste bei der deutschen Sozialgesetzgebung. Armands Sohn Franz Eberhard Buhl (1867-1921) vergrößerte die Weinanbaufläche stetig bis auf etwa 100 Hektar und integrierte zudem den Titel „Reichsrat der bayrischen Kammer“ in den Namen des Weingutes. Er machte sich weiterhin einen Namen als Gründer und Präsident des deutschen Weinbauverbandes, der sich der Forschung und der Erhaltung der Qualität deutscher Weine verschrieben hatte. Nach seinem Ableben im Jahre 1921, übernahm dessen Witwe Frieda Piper von Buhl die Leitung des Betriebes. Unter ihrer Führung wurde die hohe Qualität nicht nur gehalten, sondern sogar noch verbessert. Nach dem Tod der kinderlosen Frieda Piper von Buhl im Jahre 1952, wurde das Weingut dem testamentarischen Wunsch Franz Eberhards folgend an den Sohn von dessen politischen Freunds Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg vererbt. Unter der Leitung des bekannten Dirigenten wurde die Rebfläche stückweise verkleinert, bis der Gesamtbesitz sich auf 52 Hektar reduzierte. Die besten Parzellen in den renommiertesten Weinlagen wurden allerdings gehalten, wie zum Beispiel in den Forster Lagen Kirchenstück, Pechstein, Jesuitengarten und Freundstück sowie in den Deidesheimer Lagen Leinhöhle, Herrgottsacker, Kieselberg und Paradiesgarten. Von 1989 bis 2013 war das Weingut an den japanischen Geschäftsmann Toyohiro Tokuoka verpachtet, wurde jedoch noch während der Pacht im Jahr 2005 vom Neustadter Unternehmer Achim Niederberger gekauft. Dieser erwarb bereits im Jahr 2002 das Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan. Mit dem Kauf des Weinguts von Winning 2007, den dritten Deidesheimer Betrieb, der ursprünglich aus dem Jordan’schen Besitz stammte, machte er die so genannte „Jordan’sche Erbteilung“ nach mehr als 100 Jahren rückgängig und vereinte die drei Häuser wieder. Das Weingut Reichsrat von Buhl arbeitet heute auf der gesamten Betriebsfläche ökologisch und nachhaltig, die Weinberge und Weine sind ökologisch zertifiziert. Zudem ist das Weingut Gründungsmitglied des VDP.

Region:

Insgesamt findet man in Deutschland 13 Weinanbaugebiete. Das Anbaugebiet der Pfalz ist das zweitgrößte im Lande mit einer Rebfläche von ca. 23 400 Hektar. Es erstreckt sich westlich von Worms im Norden und bis hin zur französischen Grenze im Süden. Auf etwa sechs bis zehn Kilometer Breite und einer Länge von etwa 80 Kilometer findet man die unterschiedlichsten Böden vor. Die Pfalz zeichnet sich durch ein fast mediterranes Klima mit wenig Niederschlägen und vielen Sonnenstunden aus. Man unterscheidet in zwei Bereiche: Die „Südliche Weinstraße“ und den Bereich „Mittelhaardt Deutsche Weinstraße“, deren Kerngebiet zwischen Neustadt und Bad Dürkheim zu den besten Weinregionen der Welt zählt.

Lagen und Geologie:

Mitten in der Pfalz, in der Mittelhaardt zwischen Ruppertsberg und Forst besitzt das Weingut zahlreiche Parzellen in renommierten VDP.Ersten Lagen und VDP.Großen Lagen. So findet man in Deidesheim die Lagen Hergottsacker, Kalkofen, Kieselberg, Leinhöhle, Mäushöhle und Paradiesgarten mit von-Buhl-Besitztümern. In Forst gehören dem Gut einige Hektar in den Lagen Freundstück, Jesuitengarten, Kirchenstück, Pechstein und Ungeheuer und im Ruppertsberger Reiterpfad in dessen Großen Lagen Hofstück und In der Hohl.

Rebsorten:

Die Hauptrebsorte des Weinguts Reichsrat von Buhl ist der Riesling, der etwa 87% der Gesamtmenge ausmacht. Gefolgt vom Spätburgunder mit 7% und die restlichen Prozentpunkte verteilen sich auf die weißen Sorten Scheurebe, Rislaner, Sauvignon blanc, Chardonnay, Grauburgunder und Weißburgunder.

Im Weinberg:

Werner Sebastian ist der Außenbetriebsleiter des Weinguts und somit für die zahlreichen Weinberge zuständig. Bei einer Rebfläche von 58 Hektar keine leichte Aufgabe. 2013 war der erste Jahrgang unter seiner Leitung. Die Böden wurden seitdem auf biodynamische Bearbeitung umgestellt, wodurch diese an Vitalität und Stärke gewannen und die Gesundheit der Pflanzen verbessert wurden. So sind sie vor allem Anpassungsfähiger, was Wetterextreme angeht. Ab dem Jahrgang 2018 ist der Betrieb dann auch komplett zertifiziert als biodynamisch arbeitendes Weingut. Besondere Aufmerksamkeit zudem auf die Ertragsreduzierung und die selektive Lese gelegt, damit nur vollreifes und gesundes Traubengut weiter verarbeitet wird. So wird in den einzelnen Lagen sukzessive je nach Reifegrad geerntet. Werner Sebastian geht es vor allem darum, die bestmöglichen Weine im Einklang mit der Natur zu produzieren.

Im Keller:

Von 2013 bis 2019 war der hoch angesehene Mathieu Kauffmann Kellermeister im Weingut Reichsrat von Buhl, der sich vor allem durch seine Zeit beim Champagner-Weingut Bollinger einen Namen machte und dem Weingut Reichsrat von Buhl eine gewisse Strahlkraft verlieh. Vor allem die Qualität der Schaumweine des Hauses erlangten eine neue Qualität und zählen seither zu den Besten in Deutschland. Im Sommer 2019 verließ Mathieu Kauffmann das Weingut und wurde von Julien Meissner als Kellermeister beerbt. Dieser studierte Önologie am Weincampus in Neustadt mit anschließender Ausbidlung bei Freiherr von Gleichenstein (Baden), Weninger (Burgenland) Menger-Krug (Rheinhessen) und weiteren Stationen in Südafrika. In den letzten Jahren arbeitete er sehr erfolgreich in der Funktion des Kellermeisters beim renommierten Rheinhessischen Weingut J. Neus. Unterstützung erhält Julien Meissner zudem vom Südtiroler Önologen Gregor Hofer, der bereits beim Schwesterweingut van Winning mit großen Erfolg arbeitete. Die Trauben werden schonend gepresst und zum Teil in Holzfässern und zum Teil in Edelstahltanks ausgebaut. Er setzt auf den Einsatz von geringen Schwefelmengen und einer langen Reifezeit auf der Vollhefe. So erhalten Die Weine Struktur, Aroma und Stabilität. Alle Weine werden sehr spät gefüllt und die Lagenweine erhalten zum Teil noch ein Extrajahr im Keller. Auf diese späte Veröffentlichung wurden bereits die Weine aus den Lagen Herrgottsacker, Paradiesgarten, Musenhang, Reiterpfad Hofstück, Freundstück, Kirchenstück und Jesuitengarten auf den neuen von Buhl’schen Rhythmus umgestellt. Zudem sollen nun auch die Lagen Mäushöhle, Pechstein und Reiterpfad In der Hohl folgen.

Steckbrief:

Inhaber: Niederberger Weingüter Verwaltung GmbH & Co. KG; Geschäftsführer: Richard Grosche und Mathieu Kauffmann
Weinbau: Werner Sebastian
Kellermeister: Mathieu Kauffmann
Region: Pfalz
Ort: Deidesheim
Rebfläche: 58 Hektar
Produktion: 450.000 Flaschen
Rebsorten: Riesling, Spätburgunder, Scheurebe, Rislaner
Lagen: Hergottsacker (Deidesheim), Kalkofen (Deidesheim), Kieselberg (Deidesheim), Leinhöhle (Deidesheim), Mäushöhle (Deidesheim), Paradiesgarten (Deidesheim) Freundstück (Forst), Jesuitengarten (Forst), Kirchenstück (Forst), Pechstein (Forst), Ungeheuer (Forst), Reiterpfad (Ruppertsberg)
Mitglied im VDP seit: Gründungsmitglied

Unter folgenden Link erfahren Sie mehr über das Weingut Reichsrat von Buhl.

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