Ahr (Deutschland)

Zwischen Bonn und dem Mosellauf westwärts kommend fließt die Ahr bei Remagen in den Rhein. Nach Saale-Unstrut und Sachsen ist diese Region wohl das wichtigste nördlich gelegene Weinanbaugebiet Deutschlands. Das allgemein kühlere Klima verlangt gute Winzerarbeit, um neben Weißweinen, Weine der bescheidenen Portugieser-Traube auch anspruchsvolle Rote wie den Spätburgunder in gehobener Qualität zu produzieren. Der Faszination der herrlichen Landschaft des Ahrtals kann man sich kaum entziehen. Mit seinen bewaldeten Hügeln und steilen, mit Rebstöcken bepflanzten Schieferhängen ist es nicht minder imposant als die berühmten Weinbaugebiete an Mosel-Saar-Ruwer und Rhein. Zudem sind die Felshänge und Terrassen nicht nur herrlich anzusehen, sondern in ihrer Exposition so gut ausgerichtet, dass sie ideale Voraussetzungen für die Erzeugung von Weinen bester Qualität bieten. 

Die besten Weinberge an der Ahr weisen ein für ihre nördliche Lage erstaunlich warmes Mikroklima auf. Sie verdanken dies der Enge des Tals, das sie gegen kalte Winde schützt, den perfekten Südlagen mit maximaler Sonneneinstrahlung und der Schiefer-, Grauwacke- und Basaltböden, die die Wärme speichern und nachts abgeben. Auf etwa 450 ha stehen ca. 85% Rotweinpflanzen, die neben blassen, süßen Roten und dünnen, charakterlose Rosés immer mehr anspruchsvolle Qualität liefern. Mit ihrer Farbtiefe, ihrer vollen Kirsch- und Johannisbeerfruchtigkeit und einem gefälligen Eichenholzton gehören die Ahrweine mittlerweile zu den besten Rotweinen Deutschlands.