Blaufränkisch/Lemberger

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Lemberger ist in Deutschland die meist gebrauchte Bezeichnung für den Blauen Limberger (offizielle Bezeichnung), der in Österreich Blaufränkisch heißt. Schon Kaiser Karl der Große (742-814) soll diese rote Rebsorte geschätzt und gefördert haben, indem er anordnete, die „guten fränkischen Sorten von den schlechten heunischen (hunnischen) Sorten zu trennen”. Aus dieser Selektion des „wertvollen, fränkischen Materials” könnte sich im Laufe der Zeit der heutige Blaufränkisch entwickelt haben. Synonyme sind Blauer Frankentaler, Blauer Limberger, Blauer Zierfahndler, Blue Franc, Blue French, Burgund Mare, Fränkische, Franconia, Frankovka, Frühschwarze, Großburgunder, Lemberger, Limberger, Noir de Franconie, Schwarze Fränkische, Schwarzgrobe, Schwarze Fränkische, Schwarzer Muskateller. Im Gebiet des heutigen Österreich (Niederösterreich, Burgenland) war die Sorte bzw. Vorstufen davon möglicherweise schon im 10. Jahrhundert verbreitet. Der Ampelograph Dr. Sebastian Helbling zählte die Rebsorte in seiner Dokumentation „Beschreibung der in der Wiener Gegend gemeinen Weintrauben-Arten” aus dem Jahre 1777 unter dem Namen „Schwarze Fränkische” zu den besten Rotweinsorten in Niederösterreich.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Sorte unter dem Namen Limberger oder Lemberger auch in Deutschland heimisch. Aus Lemberg in der damaligen Untersteiermark (heute Slowenien) wurde 1877 Rebmaterial als „Lembergerreben” nach Deutschland exportiert. Das zweite Synonym Limberger verweist auf die kleine Ortschaft Limberg bei Maissau (Niederösterreich), wo gegen Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls wurzelechte Limberger Blaufränkisch-Reben zum Verkauf angeboten wurden. Der heutige Name Blaufränkisch wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. Bereits im Jahre 1875 hatte man sich in der Internationalen Ampelographischen Kommission auf diese Bezeichnung geeinigt, was aber dann vor allem in Deutschland nicht realisiert wurde.

Lange Zeit wurde angenommen, dass die Rebe mit der Beaujolais-Sorte Gamay identisch ist, mit der gewisse morphologische Ähnlichkeiten bestehen. Durch DNA-Analysen wurde festgestellt, dass die Sorte eine Kreuzung zwischen der alten Rebsorte Heunisch mit einem unbekannten fränkischen Partner ist. Als Kandidat kommt unter anderem Blauer Silvaner (eine Spielart des Silvaner) in Frage. Damit wäre die oben angeführte Selektion zur Zeit Karls des Großen zumindest aus Abstammungsicht bestätigt. Auf Grund großer Ähnlichkeiten könnten die beiden fränkischen Sorten Blauer Zierfa(h)ndler oder Schwarzgrobe (die ja auch Synonyme für den Blaufränkisch waren) Mutationen bzw. Vorstufen des Blaufränkisch sein. Die Rebe wird auch als „Pinot Noir des Ostens” bezeichnet.

Charakteristisch für Blaufränkisch-Weine ist die tiefviolette Farbe. Der rassige, feinsäuerliche und tanninbetonte Wein hat eine dunkle, besitzt in der Regel eine intensive Frucht. Das fruchtige Bouquet entwickelt beim Reifen Kirschnoten. Die besten Weine besitzen eine pfeffrige Würze, die für einen klassisch erzeugten Blaufränkisch-Wein höchst charakteristisch ist. Er besitzt auch ein gutes Lagerungspotential.

In Deutschland sind rund 1.700 Hektar Rebfläche damit bedeckt, davon alleine 1.600 Hektar im Anbaugebiet Württemberg. Als Novum wird die Sorte unter der Bezeichnung Lemberger auch im US-Bundesstaat Washington angebaut. Auf Grund ihrer Eigenschaften ist sie auch ein sehr beliebter Kreuzungs-Partner bei vielen Neuzüchtungen wie zum Beispiel Acolon, André, Blauburger, Heroldrebe, Laurot, Ráthay, Reberger, Roesler, Rubintos, Seifert, Taltos und Zweigelt.

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