Bierzo (Spanien)

ALLGEMEIN:
Die Weinbauregion Bierzo gehört zur Autonomia Kastllien-Leòn und liegt in der Provinz León, an der nordwestlichen Grenze zur Weinbauregion Valdeorras in Galicien. Zentren des Weinbaus sind die Städtchen Cacabelos und Villafranca del Bierzo. Diese mit 4.274 Hektar kleine DO führt eine Außenseiterrolle sowohl in der internationalen als auch in der spanischen Weinbauszene. Nur etwa drei Prozent der Weine werden exportiert.

TERROIR:
Das Gros der Reben in Bierzo wächst in einer Höhe zwischen 450 bis 1000 m Höhe mit ausgeprägter Neigung, an den Ufern des Sil und seiner Nebenflüsse. Die Anbauflächen sind eine Mischung aus Hängen und Terrassen. Im Flusstal besteht der Boden aus Schwemmland mit Spuren von Eisen, in höheren Lagen dominiert Schiefer. Klimatisch liegt Bierzo zwischen dem milden und gemäßigten Galicien und dem heißen, kontinentalen Hochland des Duero. Es regnet ausreichend (650 mm jährlich) und die Durchschnittstemperaturen zeigen angenehme 13° C und steigen im Sommer nicht über 32°C.

GESCHICHTE:
In der Römerzeit wurde im damaligen Asturien, im Nordwesten Spaniens, die Stadt Bergidum gegründet. Später nahm das ganze Gebiet dort den Namen El Bierzo nach der Stadt an. Hinweise auf den Weinbau gibt es seit dem 12. Jahrhundert, da überliefert ist, dass oft Priester die Güte des Weins anpriesen. Ab dem 18. Jahrhundert wurden immer größere Mengen von Asturien nach Galicien geliefert. In Galicien, am Ende des Jakobswegs, fehlte vor allem der Rotwein. So blieb es bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Da sich der Bierzo-Wein so gut verkaufte, kümmerten sich die Winzer kaum um Verbesserungen oder gar um neue Abnehmer. Unter dem Druck wachsender Konkurrenz aus anderen spanischen Gegenden schlossen sich folglich viele Winzer zusammen, und 1963 wurde in Componaraya die erste Winzergenossenschaft gebildet.

REBSORTEN:
Das Anbaugebiet ist das angestammte Terrain der Mencía-Traube und in der Tat holen die Winzer hier viel mehr Wärme und Gewicht aus der Traube als die Nachbarn in Galicien. Mencía (oder auch Negra) wird auf über der Hälfte der Rebfläche angebaut, hinzu kommen Garnacha, Merlot, Cabernet Sauvignon und Tempranillo. Für die Weissweine werden Dona Blanca, Palomino, Malvasía und Godello eingesetzt. Bierzo ist heute eine Rotweingegend und einige Weine können auch sehr gut Crinaza- und Reserva-Niveau erreichen.