Montepulciano

Montepulciano ist eine rote Rebsorte und darf nicht mit dem südtoskanischen Ort Montepulciano verwechselt werden, dessen Vino Nobile di Montepulciano aus der Sorte Sangiovese vinifiziert wird. Ob es sich um den Ort oder um die Rebsorte handelt, erkennt man auf der Weinflasche in der Regel daran, ob das Wort Montepulciano am Anfang steht (dann handelt es sich um die Rebsorte) oder am Ende (dann bezieht sich der Begriff auf den Ort). Die Rebsorte Montepulciano ist in Mittelitalien inklusive der südlichen Toskana, Umbrien und in Süditalien (Molise, Apulien) verbreitet. Die Traube wird in 20 von 95 italienischen Provinzen empfohlen, aber am meisten in den Abruzzen kultiviert. Hier erbringt sie den Montepulciano d´Abruzzo-Wein als Rosso oder Cerasuolo (Rosato). In den Marken bildet sie ebenso einen Hauptbestandteil in den Weinen Rosso Conero und Rosso Piceno. Der Wein dieser Traube ist meist von dunklem Rubinrot, mit mittlerem bis kräftigem Körper, ein eher rauer und robuster Rotwein, mit gutem Alkohol- und Extraktgehalt, der allerdings im Verschnitt mit Sangiovese im Rosso Conero und nach Reifung im Barrique auch runde und geschmeidige Züge aufweisen kann. Die Rebsorte ist sehr leistungsfähig, braucht aber eine lange Reifezeit, womit sie für nördliche Anbaugebiete nicht in Frage kommt. Die Rebsorte wird auf ca. 31.000 Hektar angbaut und gehört mit zu den meistangebauten Trauben Italiens. Ihre Synonyme sind Cordisco, Morellone, Primaticcio und Uva Abruzzi.