Rebsorten

Rebsorten sind verschiedene Unterarten oder Variationen einer Rebenspezies. Die meisten Rebsorten stammen von der Vitis vinifera. Diese ist die Hauptrebenart, die mit Abstand am häufigsten für die Weinproduktion verwendet wird und hauptsächlich für die Vielfalt der Weine verantwortlich ist, die auf der ganzen Welt produziert werden. Die unterschiedlichen Rebsorten besitzen jeweils unterschiedliche Eigenschaften wie Farbe, Aroma, Geschmack und Wachstumsverhalten.

Die Wahl der Rebsorte beeinflusst stark den Charakter des Weins, den ein Winzer produziert. Daher ist es wichtig, die Eigenschaften der verschiedenen Rebsorten zu verstehen, um die besten Entscheidungen für den Weinbau und die Weinherstellung zu treffen. Bei der Auswahl der Rebsorte zieht der Winzer auch Faktoren in Betracht, wie etwa den Zeitpunkt des Austriebs und der Reife oder die Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Krankheiten. Ebenfalls spielt die Kombination aus Rebsorte und Terroir, also die klimatische Bedingungen und der Bodentyp eine Rolle bei der Auswahl der geeigneten Rebsorte. Weitere wichtige Merkmale über Rebsorten sind:

VIELFALT:
Es gibt eine riesige Anzahl von Rebsorten auf der ganzen Welt. Jede Rebsorte hat ihre eigenen einzigartigen Charakteristika, die sie für bestimmte Weinstile besonders geeignet machen.

FARBE:
Rebsorten werden oft nach ihrer Farbe kategorisiert: Rotweinsorten produzieren rote oder dunkle Trauben, während Weißweinsorten grüne oder goldene Trauben haben.

AROMA & GESCHMACK:
Jede Rebsorte hat charakteristische Aromen und Geschmacksprofile. Einige Sorten können fruchtig, blumig, würzig oder sogar erdig sein. Diese Aromen beeinflussen den Charakter des Weins.

ANBAU:
Rebsorten können je nach Klima und Boden unterschiedliche Wachstumsanforderungen haben. Einige Rebsorten gedeihen besser in kühleren Klimazonen, während andere in wärmeren Regionen besser wachsen.

BEKANNTE REBSORTEN:
Einige der bekanntesten Rotweinsorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir und Syrah. Bei den Weißweinsorten gehören Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling und Gewürztraminer zu den beliebtesten.

KULTIVIERUNG & VERMEHRUNG:
Ein entscheidender Punkt bei Rebsorten ist, dass neue Pflanzen nicht aus Samen gezogen werden. Rebsorten werden vielmehr mit Stecklingen oder mit Absenkern vermehrt. Nur diese beiden Verfahren gewährleisten, dass die unverwechselbaren Eigenschaften einer Sorte erhalten bleiben.

KLONE & MUTATIONEN:
Auch wenn alle einzelnen Reben einer Rebsorte genetisch gleich sind, kann man dennoch Variationen erkennen. Sie sind das Resultat von Mutationen, die beim Wachstum der Reben immer wieder vorkommen. Manche dieser Mutationen sind für den Weinbau positiv (führen beispielsweise zu besserer Frucht oder größerer Widerstandsfähigkeit). Reben mit positiven Mutationen werden oft für Stecklinge oder Absenker ausgewählt, um ihre positiven Eigenschaften für neue Anpflanzungen zu nutzen. Dieses Verfahren ist als Klonselektion bekannt. Allerdings sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Klonen oft gering und alle einzelnen Pflanzen eines Klons gehören immer noch derselben Rebsorte an. Einige Mutationen haben indes so große Auswirkungen, dass die entstehenden Pflanzen als neue Rebsorten angesehen werden, obwohl sie genau genommen Klone einer Ursprungspflanze sind (So sind beispielsweise Pinot Blanc und Pinot Gris beide Mutationen der Rebsorte Pinot Noir).

KREUZUNGEN:
Eine neue Sorte, die aus zwei Elternpflanzen der selben Art (Spezies) entstanden ist, wird Kreuzung genannt. Der Begriff wird meist in Zusammenhang mit Vitis vinivera genannt. Es existieren aber auch Kreuzungen zwischen Amerikanerreben. Technisch gesehen ist heutzutage jede Rebsorte eine Kreuzung (z.B. haben moderne DNA-Analysen gezeigt, dass Cabernet Sauvignon eine Kreuzung aus Cabernet Franc und Sauvignon Blanc ist). In der Regel jedoch wird der Begriff nur für neuere Sorten verwendet, die von Forschern gezüchtet wurden. Müller-Thurgau (Riesling & Madeleine Royale) oder Pinotage (Pinot Noir & Cinsault) sind bekannte Beispiele.

HYBRIDE:
Eine Hybride ist eine Rebe, deren Elternpflanzen verschiedener Spezies angehören. Typischerweise wird dabei ein Elternteil aus der Vitis vinifera und ein Elternteil aus der Amerikanerrebe gewählt. Für die Weinbereitung werden Amerikanerreben nur sehr selten verwendet, das gilt auch für ihre Hybridreben. Allerdings spielen diese als Unterlagsreben eine entscheidende Rolle für den heutigen Weinbau.