Listán Negro
Die rote, autochthone Listán Negro ist die Rebsorte der Kanarischen Insel, besonders auf Teneriffa ist sie heimisch. Andere Synonyme sind Almuneco, Listán Negra, Negra Común, Negromuelle. Sie und die weiße Variante Listán Blanco wurden im 15. Jahrhundert von den Spaniern auf diese Inseln gebracht. Beide Sorten belegen dort jeweils mehrere tausend Hektar Rebfläche. Man schätzt die Verbreitung der Listán Negro in Spanien auf ca. 1.700 Hektar. Auf Lanzerote wird sie in einer besonderen Ackerbauweise angebaut, der Picon-Lapilli-Trockenkultur.
Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstbefruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen. Alle Listán-Sorten erbringen hohe Erträge und alkoholreiche Weine. Ihre oft glänzenden, mittelschweren Weine besitzen ausgeprägte balsamische Akzente, und erinnern an einen Hauch von Eukalyptus und frische, rote Früchte. Da der Tanningehalt sehr niedrig ist, müssen diese Weine jung getrunken werden. Nicht unüblich ist die Vinifizierung mit Hilfe der Kohlensäuremaischung. Sie wird oft mit der Negramoll verschnitten.
Die weiße Listán Blanco ist weit bekannter unter der Bezeichnung Palomino; weitere Synonyme sind Listán Blanca, Listán Comun, Listán de Drinado, Listán Laeren, Listán Letnii, Listao, Listao de Madeira und Listrao. Unter dem Namen Listán de Jerez (Jerez Fino) ist die weiße Spielart auch in Frankreich im Languedoc und im Armagnac-Gebiet auf mehreren hundert Hektar verbreitet. Aus einer Kreuzung Listán Blanco x Chardonnay ist die Sorte Chasan entstanden. Die der Listán Blanco ähnliche Listán de Huelva gilt als eigenständig