Picon-Lapilli-Trockenkultur
Die Picon-Lapilli-Trockenkultur, auch als Picon-Lapilli-Methode oder Picon-Lapilli-Verfahren bekannt, ist eine Technik, die im Weinbau angewendet wird, um Setzlinge von Reben zu vermehren und anzuziehen. Der Begriff "Picon-Lapilli" bezieht sich auf kleine vulkanische Kieselsteine, die in einigen Regionen für diese Methode verwendet werden.
Die Methode wurde erstmals in den Weinbergen auf den Kanarischen Inseln, insbesondere auf Lanzarote, entwickelt und angewendet. In diesen Gebieten gibt es aufgrund des vulkanischen Bodens und der geringen Niederschlagsmenge oft Wasser- und Feuchtigkeitsmangel. Die Picon-Lapilli-Trockenkultur wurde entwickelt, um die Feuchtigkeit rund um die Setzlinge zu bewahren und das Wachstum der Reben in diesen herausfordernden Umgebungen zu fördern. Das Verfahren funktioniert in etwa wie folgt:
1. Bodenvorbereitung: Zunächst wird der Boden gelockert und mit einer Schicht vulkanischer Kieselsteine, den Picon-Lapilli, bedeckt. Diese Steine haben poröse Oberflächen, die dazu beitragen, Feuchtigkeit zu speichern und um die Setzlinge herum eine Mikro-Umgebung mit erhöhter Luftfeuchtigkeit zu schaffen.
2. Setzlinge pflanzen: Die Setzlinge werden in die Mitte der mit Picon-Lapilli bedeckten Flächen gepflanzt. Die Steine helfen, Feuchtigkeit zu halten und verhindern, dass die Erde um die Wurzeln schnell austrocknet.
3. Schutz vor Verdunstung: Die Schicht aus Picon-Lapilli schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und reduziert die Verdunstung von Feuchtigkeit. Dies ist besonders wichtig in trockenen Klimazonen.
4. Wasserversorgung: Die Bewässerung erfolgt normalerweise durch das Gießen von Wasser direkt auf die Picon-Lapilli. Das Wasser sickert langsam durch die porösen Steine und erreicht die Wurzeln der Setzlinge.
Die Picon-Lapilli-Trockenkultur ist eine spezifische Technik, die auf bestimmte klimatische Bedingungen und Bodentypen abzielt. Sie wurde entwickelt, um den Wasserbedarf der Reben zu reduzieren und gleichzeitig ein günstiges Wachstumsumfeld zu schaffen. In anderen Weinbauregionen mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Böden mag diese Methode möglicherweise nicht so effektiv sein.