Champagne (Frankreich)
ALLGEMEIN:
Die Champagne ist eine historische Landschaft im Norden Frankreichs und ist berühmt für den Champagner, der seit dem 17. Jahrhundert gekeltert wird. Nur Schaumwein aus der Champagne darf auch Champagner genannt werden. Alles andere ist Crémant (bzw. auf deutsch Schaumwein). Neben Weinbau wird vor allem Landwirtschaft und Tourismus in dem Gebiet betrieben. Die Champagne gehört heute zur politischen Region Champagne-Ardenne. Sie grenzt im Westen an die Picardie und an die Île de France, im Süden an Burgund und Franche-Comté und im Osten an Lothringen. Innerhalb der Appellationsgrenzen gibt es fünf Unterbereiche, in denen sich die Mehrzahl der Rebflächen konzentrieren. Sie erstrecken sich über eine beträchtliche Fläche. Die drei berühmtesten Unterbereiche, alle nahe den wichtigsten Produktionszentren Reims und Épernay gelegen, sind Montagne de Reims, Vallée de la Marne und Côtes de Blancs. Die Côte de Sézanne liegt etwa 30 km südwestlich von Épernay und die Côte des Bar mehr als 100 km entfernt im Südosten.
TERROIR:
Die Champagne ist das nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs, gut 150 km östlich von Paris. Zwar wird hier auch Rotwein, Weisswein und Rosé produziert, der größte Teil der 28.000 ha Rebfläche wird aber zur Herstellung des Champagners genutzt. Die Böden der Weinregion Champagne sind stark kreide-, kalk- und tonhaltig mit sandiger Oberfläche, ideale Bedingungen für die Schaumweinqualität. Klimatisch befindet sich die Champagne am Schnittpunkt zwischen atlantischem Klima und strengem kontinentalem Klima, wodurch oft eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, selten aber sehr hohe Temperaturen gemessen werden. Ideale Bedingungen für die Keller der Weinhäuser. Konstante Temperaturen von 10 bis 12 Grad verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sind perfekt für die jahrelange Reifung und Lagerung des Champagners.
HERSTELLUNG:
Der Champagner wird aus drei Rebsorten gekeltert: Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir. Die Herstellung ist aufwendig und kompliziert: Die Ernte muss von Hand erfolgen, um ausschließlich gesunde Trauben einzubringen. Auch der Vorgang des Pressens ist streng geregelt. Der erste Saft, der aus der Presse fließt, wird Cuvée genannt und ist am reinsten, der Rest heißt Taille. Für die besten Champagner wird ausschließlich Cuvée verwendet. Die erste Gärung kann in Edelstahlbehältern, Eichenfässern oder beidem, je nach Stil des Hauses, erfolgen. Da die Wetterbedingugnen in der Champagne von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein können, kommt dem Verschneiden eine außerordentliche Bedeutung zu. Die Weine dürfen in kleinen Partien vergoren werden, um mehr Optionen für den Verschnitt zu schaffen. Große Häuser verwenden Dutzende von Weinen in ihren Verschnitten um den Hausstil jedes Jahr konstant zu halten. Ebenfalls vom Hausstil hängt die Reifephase, einschließlich Lagerung auf dem Hefesatz, ab. Jahrganslose Champagner müssen mindestens 15 Monate reifen, davon mindestens 12 Monate auf der Hefe. Jahrgangschampagner müssen mindestens 36 Monate reifen. Wichtig bei Champagner ist, dass diese mit der Méthode champenoise gekeltert werden. Diese traditionelle Methode bedeutet, dass der Weine eine zweite Gärung in derselben Flasche durchläuft, in der er später verkauft wird. Es ist für hochklassige Schaumweine das am häufigsten angewendete Verfahren. Nur ein Schaumwein, der mit der Méthode Champenoise gekeltert ist und genau festgelegte, strenge Auflagen erfüllt, darf die Bezeichnung „Champagner“ tragen. Einen roten Champagner gibt es nicht.
REBSORTEN:
Folgende Rebsorten werden in der Champagne angepflanzt: Pinot Noir, Pinot Meunier, Chardonnay, Pinot Blanc, Pinot Gris, Petit Geslier und Arbane. Die hier wachsenden Reben geben einen feinen, leicht säuerlichen Wein, der dem Champagner seinen besonderen Geschmack verleiht. In der Champagne gibt es etwa 15.000 Winzerbetriebe. Die wichtigsten Städte der Champagne sind Reims, Épernay, Troyes, Langres, Reynel, Prauthoy und Châlons-en-Champagne (früher Châlons-sur-Marne). Sämtliche französischen Könige wurden in der Kathedrale zu Reims gekrönt. Überliefert sind die Taufen des ersten christlichen Königs Chlodwig I. (496) und später Ludwigs des Frommen (816).