Grignolino
Die rote Rebsorte Grignolino stammt aus Italien. In einem mit 7. November 1249 datierten Dokument wird erwähnt, dass die Kirche von Sant Evasio in der Gemeinde Casale Monferrato im Piemont ein Stück Land mit „guten Berbexinis-Reben“ bestockt hat. Italienische Ampelographen sind sich einig, dass damit die Sorte Grignolino gemeint ist, weil Berbesino heute immer noch ein Synonym ist. Selbst wenn es sich doch um eine andere Sorte handelt, wird 1337 dokumentarisch eine „Grignolerii“ erwähnt und damit das hohe Alter der Sorte bezeugt. Die mittel bis spät reifende Rebe ist anfällig für Echten Mehltau und besonders für Botrytis und Traubenfäule. Der Name leitet sich vom Dialektwort „grignòle“ (sinng. „knirschen“) ab, was auf eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Kernen verweist. Sie erbringt in der Regel hellfarbige, alkoholleichte Rotweine mit würziger Säure und Aromen nach Blumen und Kräutern. Bisweilen wird sie auch als Italiens Antwort auf den Beaujolais bezeichnet. Die Sorte war einstmals im Piemont weit verbreitet. Heute wird sie hauptsächlich in den beiden Provinzen Asti und Alessandria, sowie auch Cuneo angebaut. Dort ist sie in zahlreichen DOC-Weinen enthalten. Die italienische Anbaufläche beträgt ca. 1.300 Hektar. Kleine Flächen gibt es auch in Napa Valley, Santa Clara Valley, wo die Sorte vom Weingut Heitz besonders gepflegt wird. Synonyme sind Barbesino, Barbisino und Berbesino.