Cortese
Italiens Weinwirtschaft glänzt mit vielen roten Sorten, zeigt aber auch eine Vielzahl weißer Traubenarten, so auch im Piemont. Die Sorten Moscato im Spumante aus Asti, Arneis und die großbeerige Favorita aus dem Roero oder der Langhe sowie Cortese, die klassische Traube aus Gavi und näherer Umgebung, die wohl den berühmtesten Weißen aus dem Piemont liefert: Seit über einem Jahrhundert erfolgreich angebaut, DOCG Gavi aus der erweiterten Zone und DOCG Gavi delle Commune di Gavi aus der Kernzone, der Gemarkung der Ortschaft Gavi im Südosten Piemonts. Weitere DOC-Weine dieser Trauben sind der Cortese dell´Alto Monferrato und Cortese del Piemonte. Ursprünglich für die Fischrestaurants in Genua an der ligurischen Küste produziert. erhielt die Traube 1974 ihre DOC-Klassifizierung und ab dem Jahrgang 1998 sogar die DOCG als erster Wesswein im Piemont.
Die Traube behält sich auch in heißen Sommern ihre Säure, was sie in ihrer Heimat in Nordwestitalien sehr beliebt macht. Die Weine aus Gavi delle Commune di Gavi erreichen oft Spitzenqualität, d.h. Weine mit gutem Körper, die nach Reineclauden und Limonen duften. Die Erträge müssen niedrig gehalten werden, damit genügend Extraktstoff die Säuren ausgleicht. Manche Winzer führen zum Ausgleich den biologischen Säureabbau durch und bauen den Gavi im Barrique aus, um mehr Fülle zu erreichen. Erfolgreiche Vinifikation bedeutet strikter Qualitätsanbau mit geringen Erträgen, modernste Kellertechnik, Gärung in temperaturkontrollierten Edelstahltanks. Späte Ernte im Oktober und teilweise das Trocknen von einigen Trauben vor der Kelterung führen zu vollen Cortese-Weinen.