Thermenregion (Österreich)

ALLGEMEIN:
Die Thermenregion ist eine traditionsreiche Weinbauregion im Osten Österreichs, südlich von Wien gelegen, und erstreckt sich von den Ausläufern des Wienerwalds bis zu den Ebenen des Wiener Beckens. Der Name der Region leitet sich von den heißen Thermalquellen ab, die hier vorkommen und seit der Römerzeit bekannt sind. Mit rund 2.200 Hektar Rebfläche gehört die Thermenregion zu den mittelgroßen Weinbaugebieten des Landes und zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt an Rebsorten und Weinstilen aus. Die Vielfalt der Weine wird durch den Einsatz moderner Kellertechnik und das Engagement der Winzer weiter gesteigert, wodurch die Thermenregion heute als eine der spannendsten und qualitativ hochwertigsten Weinregionen Österreichs gilt.

TERROIR:
Das Klima der Thermenregion ist stark von pannonischen Einflüssen geprägt, mit warmen, trockenen Sommern und milden Herbsten, die den Trauben eine lange Reifezeit ermöglichen. Die Böden sind ebenso vielfältig, bestehend aus Kalk, Lehm und Schotter, was den Winzern eine breite Palette an Weinstilen erlaubt.

GESCHICHTE:
Die Geschichte des Weinbaugebiets Thermenregion reicht weit zurück und ist eng mit der Geschichte der Römer in Österreich verbunden. Schon die Römer erkannten das Potenzial der fruchtbaren Böden und des günstigen Klimas und brachten den Weinbau in diese Region. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich die Thermenregion zu einem bedeutenden Weinbaugebiet, das vor allem durch die Klöster und den Adel im Mittelalter gefördert wurde. Besonders im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Region einen Aufschwung, als die autochthonen Rebsorten Zierfandler und Rotgipfler zunehmend an Bedeutung gewannen. Im 20. Jahrhundert erfuhr der Weinbau einige Herausforderungen, doch in den letzten Jahrzehnten konnte die Thermenregion durch Innovation und den Fokus auf Qualität ihre alte Bedeutung zurückgewinnen und zählt heute zu den renommiertesten Weinbaugebieten Österreichs.

REBSORTEN:
Die Thermenregion ist besonders bekannt für ihre autochthonen weißen Rebsorten, allen voran Zierfandler und Rotgipfler, die nur hier in dieser Form angebaut werden. Diese Rebsorten ergeben charaktervolle, komplexe Weissweine, die sich durch ihre Fruchtigkeit, feine Säure und ein ausgeprägtes Lagerpotenzial auszeichnen. Auch der Neuburger, eine weitere lokale Spezialität, findet hier ideale Bedingungen. Bei den Rotweinen dominieren Sorten wie St. Laurent und Pinot Noir, die in der Thermenregion elegante, samtige Weine mit feiner Struktur hervorbringen.

WEINRECHT:
Das Weinrecht der Thermenregion ist in das österreichische Weinrecht eingebettet und legt strenge Regeln fest, um die Qualität und Authentizität der Weine zu sichern. Die Thermenregion ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: das nördliche Gebiet um Gumpoldskirchen, das sich auf weiße autochthone Rebsorten wie Zierfandler und Rotgipfler konzentriert, und das südliche Gebiet, das für seine Rotweine, insbesondere St. Laurent und Pinot Noir, bekannt ist. Die Weine müssen bestimmte Anforderungen in Bezug auf Herkunft, Rebsorten, Ertragsmenge und Ausbau erfüllen, um die Herkunftsbezeichnung der Thermenregion zu tragen. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass die Weine das Terroir und den typischen Charakter der Region widerspiegeln und hohe Qualitätsstandards einhalten.