Sur lie
Sur lie ist eine französische Bezeichnung und bezieht sich darauf, wie der Wein während des Gärungs- und Reifungsprozesses behandelt wird. "Sur lie" bedeutet wörtlich übersetzt "auf der Hefe". Wenn ein Wein Sur lie hergestellt wird, bleibt er nach der Gärung und während der Reifung in Kontakt mit den abgestorbenen Hefezellen und anderen festen Bestandteilen, die während der Gärung im Wein entstanden sind. Diese Hefezellen und Partikel setzen sich mit der Zeit am Boden des Behälters ab. Dieser Prozess kann dem Wein zusätzliche Aromen, Textur und Komplexität verleihen. Die Hefezellen setzen bestimmte Verbindungen frei, die den Geschmack und das Aroma des Weins beeinflussen können. Der Wein kann aufgrund dieser längeren Kontaktzeit mit den Hefezellen auch eine leicht cremige Textur entwickeln.
Je nach Weinstil und Rebsorte kann die Dauer des "sur lie"-Prozesses variieren. Einige Weine werden nur für einige Monate auf der Hefe gereift, während andere für mehrere Jahre in Kontakt bleiben können. Nach der Reifung wird der Wein normalerweise von den abgesetzten Partikeln abgezogen oder abgefüllt. Sur lie ist besonders in der Herstellung von Weissweinen, insbesondere in Regionen wie der Loire in Frankreich, weit verbreitet, kann jedoch auch bei der Produktion von bestimmten Rotweinen angewendet werden.