Sagrantino
Sagrantino, diese italienische Traube, die um Perugia (Montefalco DOCG) in Umbrien verbreitet ist, liefert intensive, üppige, gerbstoffreiche und höchst fruchtige Weine mit dem typisch italienischen Kirschen- und Rauch-Charakter. Über ihre Herkunft gibt es viele Theorien. Möglicherweise wurde sie von den spanischen Franziskanern nach Montefalco gebracht. Eventuell waren es auch byzantinische Mönche, die sie im Mittelalter importierten. Lokalhistoriker halten es sogar für möglich, dass der heilige Franz von Assisi sie selbst nach Montefalco gebracht hat. Die Sorte besitzt sehr kleine Trauben mit ebensolchen Beeren und wird sehr spät gelesen. Sie wurde anderen Weinen zur Kräftigung beigegeben. In Montefalco hat sie seit Mitte der 1990er eine eigene DOCG, und ihre Popularität wächst. Seit einigen Jahren wird sie auch in Australien angebaut. Sagrantino hatte man schon als zu tanninlastig abgeschrieben, doch ergeben heute bessere Vinifikationstechniken mehr Rundung, und man schätzt die ausgeprägte Persönlichkeit der Traube. Für Experten gehört sie mit zu den besten italienischen roten Rebsorten. Sie ist die Sorte des DOCG-Sagrantino di Montefalco, wird aber auch im Verschnitt mit Sangiovese in anderen Rotweinen (Montefalco Rosso) Umbriens eingesetzt. Ihre heutige Reputation erhielt sie mit den Weinen der Kellerei Arnaldo Capria in den 1990er Jahren. Die seltenen Passito-Weine aus rosinierten Trauben sind oft noch mächtiger als die normalen Rotweine.