Pinotage

Pinotage gehört zum nationalen Erbe Südafrikas, denn sie wurde dort gezüchtet, und zwar schuf sie Professor Perold 1925 an der Universität Stellenbosch durch Kreuzung von Pinot Noir und der ertragsstarken Cinsault, der am Kap Hermitage heißt, daher auch die Endung "age" bei Pinotage. In Südafrika wollte man nie zum Kreis der "Neuen Welt" gehören (wir machen Weine seit 1659) und das Establishment war lange Zeit von dem Anspruch besessen, so europäisch wie möglich zu sein. Auch die südafrikanischen Weine sollten den europäischen Klassikern möglichst genau entsprechen. So produzierten Winzer von Pinotage südafrikanische Weine, die möglichst viel Charakteristik der Ursprungstrauben zeigen sollten. Allerdings ist Pinotage so glorreich anders, sie ist zu Aromen fähig die keine traditionelle, europäische Rebsorte erbringt. Gut gemacht sind die Weine tiefgründig, mächtig, in Stahl oder Eiche ausgebaut zeigen sie ein überwältigendes Bouquet von Maulbeeren, Damaszenerpflaumen und Brombeeren sowie eine gelungene Kombination von Karamell und Holzrauch. Schwierig für die Winzer ist es die wilden Aromen zu zähmen, flüchtige Ester, Noten von Banane, Lackverdünnung oder Himbeeressig zu vermeiden und gleichzeitig die oft unbändigen Tannine zu zähmen. Durch alte unbewässerte Buschreben, vollreifes, gesundes Traubengut, teilweise neue Klone, sorgfältige Arbeit im Keller und Einsatz von Eichenfässern kann man den rustikalen Charakter verringern und sehr schöne eigenständige Weine produzieren. Versuche in Neuseeland, USA oder auch Deutschland diese Sorte zu kultivieren blieben ziemlich erfolglos.