Cahors (Frankreich)
ALLGEMEIN:
Die Appellation ist nach der gleichnamigen Hauptstadt des Départements Lot in Südwest-Frankreich benannt. Die Weinberge mit rund 4.500 Hektar Rebfläche liegen an beiden Ufern des Flusses Lot, nordwestlich von Gaillac. Das Weinbaugebiet ist eines der ältesten und berühmtesten Frankreichs und die Stadt Cahors nimmt in einer Flussschleife des Lot eine gerade zu spektakuläre Lage ein.
GESCHICHTE:
Die Kelten (Gallier) stellten hier bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. Holzfässer her. Unter Kaiser Domitian (51-96) wurde hier von den Römern Wein angebaut. Die Stadt Cahors war einer der bedeutendsten Handels- und Bankenplätze Europas und besaß für über 400 Jahre eine eigene Universität. Im 13. Jahrhundert wurde der Cahors-Wein nach England exportiert und erlangte dort als Black-wine ausgezeichneten Ruf. Papst Johannes XII (1300) ließ sich Cahors-Weine in seine Residenz nach Avignon liefern. König Franz I ordnete an, Reben dieser Region in seinem Sitz in Fontainebleau zu pflanzen. Die orthodoxe Kirche benutzte sie als Messweine und der Zar als Prunkweine zu besonderen Anlässen. Im 19. Jahrhundert gelangte der Schwarze Wein von Cahors zu legendärem Ruf. Damals wurde ein Teil des Mostes durch Einkochen sogar eingedickt (konzentriert), um den Wein besonders dunkel zu machen. Die Rebfläche betrug in der Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 60.000 ha. Die Reblaus-Katastrophe (die Reblaus vernichtete gegen Ende des 19. Jahrhunderts große Bestände und es wurden zum Großteil Hybriden angepflanzt), der 2. Weltkrieg und der schwere Frost von 1956 vernichteten beinahe ganz die Rebstöckbestände. Die meisten Winzer gaben auf. Langfristig wirkten sich diese Unglücke allerdings positiv auf die Qualität aus.
REBSORTEN:
Es ist der Genossenschaft in Parnac zu verdanken, dass der Wiederaufstieg gelang. Man pflanzte fortan die Edelrebe Malbec (im Cahors auch Cot oder Auxerrois genannt), die heute 70% des Rebenbestands ausmacht. Weitere rote Sorten sind Tannat und Merlot. Beiderseits des Lot gedeihen die Pflanzen auf einem rauen Kalksteinplateau. Die neuen Anpflanzungen brachten die erhofften Qualitätsverbesserungen und 1971 wurde Cahors die Appellation Controlée zuerkannt. Heute werden auf ca. 4.000 ha ca. 250.000 hl Wein produziert.
WEINE:
Die Cahors-Weine sind kraftvoll, robust und farbintensiv, daher der Name "schwarzer Wein aus Cahors". Sie sind äußerst lagerfähig, können aber auch jung getrunken werden und zeigen sich dann fleischig, aromatisch mit herrlicher Frucht. Sie verschließen sich nach 2-3 Jahren und präsentieren sich nach dieser Reifezeit harmonisch mit Noten von Unterholz und Gewürzen. Der hohe Gerbstoffgehalt dieser Sorte wird heute mit einer guten Portion Merlot ausgeglichen, wobei die Appellation vorschreibt, dass ein Anteil von 70% Malbec im Wein sein muss. Mehr und mehr versuchen die Winzer auch leichtere, nicht so konzentrierte Weine für den schnellen Genuss anzubieten.