Gaillac (Frankreich)

Das Gaillac, eines der größten Weinbaugebiete Südwestfrankreichs liegt westlich von Albi, der schönen Hauptstadt des Départment Tarn. Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass Gaillac zu den ersten Weinanbaugebieten Galliens gehörte. Die Weinerzeugung war hier bereits seit dem ersten Jahrhundert n. Chr. fest etabliert. Wahrscheinlich schon kurz nachdem die Römer um Narbonne im Languedoc die ersten Weinberge angelegt hatten. Im 10 Jahrhundert ließen sich die Benediktiner hier nieder und die Landwirtschaft nahm einen enormen Aufschwung. Bereits im 12. Jahrhundert wurde Wein über die Flüsse Tarn und Garonne in die ganze Welt exportiert. Vor allem die Engländer waren wichtige Abnehmer. Vom 14. Jahrhundert an garantierte der Hahn aus dem Stadtwappen als Brandzeichen auf den Fässern für die Echtheit. Lange Zeit waren die Weine aus Gaillac deshalb auch als vin du coq bekannt. Die Abkehr von süßen Weinen, auf die sich die Winzer spezialisiert hatten, hohe Zölle und strenge Bedingungen der Stadt Bordeaux, Weinpanscherei und -verfälschungen sowie Reblausplage und zwei Weltkriege warfen diese Region immer wieder in ihrem Bestreben einer angesehenen Weinregion zurück.

Heute zeichnet sich Gaillac durch ein reiches Erbe an Lokalsorten und durch eine ungewöhnliche Vielfalt an Weinstilen aus. Die weißen Sorten Mauzac, Len-de-l´el, Ondenc, Sauvignon und Muscadelle und die roten Duras, Braucol, Fer, Syrah, Gamay, Negrétte, Cabernet und Merlot werden zu Limoux, Süß-, Weiß-, Rosé- und Rotweinen verarbeitet, wobei von den ca. 130.000 hl Gesamtmenge ca. 60% Rotwein hergestellt wird. Die Rebflächen mit vielen Kalksteinböden sind heute wieder auf 2.500 Hektar angewachsen. Der Rotwein Gaillacs ist überwiegend ziemlich rustikal mit angenehmen Duft, voll aromatischem Geschmack sowie guter Frucht und spürbaren Tanninen.