Basilikata (Italien)
ALLGEMEIN:
Die Region an der Stiefelsohle Italiens mit der Hauptstadt Potenza zählt mit 10.848 Hektar Rebfläche zu den kleinsten des Landes. Der Weinbau lässt sich bis zu den Phönikern zurückverfolgen. Die Römer nannten das Land Lukanien und dieser Name ist neben Basilikata auch heute noch gebräuchlich. Der heutige Name leitet sich vom byzantinischen basilikos ab, was im 9. und 10. Jahrhundert eine Bezeichnung für die hier herrschenden Provinzfürsten war.
TERROIR:
Die fast geschlossene, bergige Landschaft wird nur im Südosten zum Meer hin flacher. Das gebirgige Hochland besteht in erster Linie aus Sedimentgestein (Lehm, Kalkstein und Sandstein) und wird von zahlreichen Wasserläufen durchflossen. Die Basilikata wird von den drei Regionen Apulien, Kalabrien und Kampanien eingeschlossen. Es gibt nur zwei relativ kurze Küstenabschnitte am Tyrrhenischen und Ionischen Meer.
REBSORTEN:
Die Weingärten sind in viele tausende, oft nicht einmal einen Hektar große Lagen zersplittert. Der größte Teil liegt im Osten bei Matera in Flusstälern und in der Küstenebene des Ionischen Meeres um Metaponto. Im 6. Jahrhundert v. Chr. pflanzten die Griechen hier den Vorfahren der heute dominierenden roten Rebsorte Aglianico an, weitere wichtige rote Sorten sind Aleatico, Bombino Nero, Ciliegiolo, Malvasia Nera und Sangiovese. Die wichtigsten weißen Sorten sind Asprinio, Bombino Bianco, Fiano, Moscato Bianco und Trebbiano. Basilikata besitzt eine größere Rebfläche als Südtirol, aber nur ca. 10% davon bringen Qualitätsweine hervor. Die einzige DOC-Zone ist Aglianico del Vulture im äußersten Norden der Region, an der Grenze zu Kampanien. Ihr Produktions-Anteil macht nur etwa vier Prozent aus. Das meiste der regionalen Produktion endet als Tankware in Norditalien und im Ausland.
BESONDERHEITEN:
In Italien sind die Erdkeller ohne Beispiel. Diese wurden in der Gegend von Barile (dem Hauptort der Weinregion) in die teilweise mehr als zwölf Meter hohen Lösswände der zerklüfteten Landschaft gegraben und dienten den Winzern schon in der Vergangenheit als Kellerei bzw. als Lagerstätten. Ebenso einzigartig für den Weinbau der Region ist die althergebrachte Pfahlerziehung der Reben, bei der die Stöcke pyramidenartig zusammengebunden werden und die nach Expertenmeinung besser für die Reife hochwertigen Traubenmaterials geeignet ist als moderne, effizient zu bearbeitende Drahtrahmenerziehung.