Kalabrien (Italien)
Kalabrien galt in der Antike als legendäre Weinregion. Seine Küstenstädte spielten eine wichtige Rolle bei der Besiedelung Großgriechenlands. In den punischen Kriegen kämpfte man an der Seite der Karthager gegen Rom und viel später waren es die Kalabresen, die sich für ein vereintes Italien einsetzten. Der kalabrische Boden war stets ein guter Untergrund für den Rebstock. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. erzeugten griechische Siedler vorzüglichen Wein aus den günstigsten Lagen. So war kalabrischer Wein bis ins Mittelalter sehr berühmt, allerdings konnte dieser danach nie mehr das Niveau erreichen.
Die Region Kalabrien liegt am Südzipfel der Apenninhalbinsel, umgeben vom Ionischen und dem Thyrrenischen Meer und bildet damit die Spitze des italienischen Stiefels. Eine schmale Meerenge trennt es von Sizilien und im Norden grenzt die Region an die Basilicata. Kalabrien besteht zur Gänze aus Berg- und Hügelland, nur neun Prozent seiner Fläche, meist in Küstennähe, sind Ebene. 42 Prozent dagegen sind sehr gebirgig. Die Wasserläufe sind ziemlich kurz und gleichen eher Wildbächen als Flüssen. An den Küsten herrscht ein heißes Mittelmeerklima, im Sila-Massiv ein kontinentales Klima mit sehr kalten Wintern und reichlich Niederschlägen. Aufgrund der Klimas sind die meisten Weinberge höher angelegt, als z.B. in Apulien oder Sizilien.
Das Gros der kalbarischen Weine ist Massenware, nur wenig Wein wird in Flaschen abgefüllt. Insgesamt produziert Kalabrien ca. eine Million Hektoliter Wein, nur 4 Prozent genießen DOC-Status. Wichtigste Trauben sind Greco, Trebbiano, Malvasia in weiß und Gaglioppo, Nerello Mascalese und Greco Nero in Rot.