Kremstal (Österreich)
ALLGEMEIN:
Das österreichische Weinbaugebiet Kremstal wurde im Jahre 1993 gesetzlich definiert und umfasst ein Gebiet mit etwa 2.176 Hektar Rebfläche und 1.397 Weinbau-Betrieben. Es liegt östlich angrenzend an die Wachau und ist nach dem sich durch das Gebiet schlängelnden Fluss benannt.
TERROIR:
Als Bodentyp herrscht Urgestein und Löss vor, das relativ kühle und feuchte atlantische Klima wird durch den Einfluss des pannonischen Klimas positiv geprägt. Besonders das tief eingeschnittene Donautal ist klimatisch begünstigt. Im größeren und zum Waldviertel zählenden, nördlichen Teil liegt das Weinbau-Zentrum Krems an der Donau mit dem Stadtteil Stein. Hier liegen die Rieden Kögl, Pfaffenberg, Sandgrube, Steiner Hund und Wieden. Weitere Weinbau-Gemeinden sind Gedersdorf, Rohrendorf und Senftenberg. Im durch die Donau abgetrennten südlichen Bereich liegen Furth-Palt, das 1072 gegründete Benediktiner-Stift Göttweig, Krustetten, Hollenburg, Oberfucha und Tiefenfucha.
GESCHICHTE:
Das Kremstal ist ein sehr altes Weinbaugebiet, bereits aus dem Jahre 973 werden Weingärten des Bistums Passau für das Kremstal bezeugt. Nach den Verwüstungen der Völkerwanderung ließen Bischöfe aus Salzburg und Bayern ab dem 10. Jahrhundert hier Weingärten kultivieren. In der näheren Umgebung von Krems bekamen bis zum 16. Jahrhundert über 40 Klöster Rebflächen als Stiftung zuerkannt. Kaiser Napoleon (1769-1821) besuchte 1805 vor der Besetzung Wiens das Stift Göttweig und war von der Gegend und dem genossenen Wein begeistert. Der berühmte österreichische Komponist und bekennende Weinliebhaber Joseph Haydn (1732-1809) hat sich im selben Stift angeblich die Inspiration zu seiner Mariazeller Messe geholt. Stark verbunden mit dem Gebiet ist die 1000-jährige Geschichte der Winzer-Dynastie Moser. Der österreichische Weinbau-Pionier Laurenz Moser III. (1905-1978) aus der Gemeinde Rohrendorf bei Krems führte ab dem Jahre 1929 die von ihm kreierte Erziehungsform Hochkultur in seinen Weingärten ein.
REBSORTEN:
Wichtigste Trauben sind Grüner Veltiner, Riesling, Müller-Thurgau, Zweigelt, Chardonnay, Pinot Blanc, Neuburger und Blauer Portugieser. Ebenfalls findet sich häufig ein Gemischter Satz.
WEINRECHT:
Im Herbst 2007 wurde die herkunftskontrollierte Qualitätsstufe Kremstal DAC mit zwei zugelassenen Rebsorten eingeführt. Die Weine dürfen entweder als Kremstal DAC Grüner Veltiner oder als Kremstal DAC Riesling vermarktet werden.