Sekt Riesling Brut 2019 Reichsrat von Buhl

Degustationsnotiz:
Dieser reinsortige Riesling-Sekt von Reichsrat von Buhl besticht durch ein sehr fruchtiges Bouquet mit Aromen von Aprikose, Pfirsich, reifer Birne, Johannisbeere, Orangenzeste, Zitrus und feinen Anklängen von weißen Blüten, Brioche und kräuterigen Gewürzen. Am Gaumen sehr charmant, mit feiner Peralge, sowie mit cremiger, weicher Textur. Die wunderbare Frucht wird begleitet von einer filigranen Mineralität. Die Säure ist markant und verleiht dem Schaumwein zudem eine lebendige Frische. So tänzelt er über die Zunge. Das Finale wiederum geprägt von der facettenreichen Frucht  und mit schöner Länge.

Anmerkung:
Der Aufstieg des VDP-Weinguts Reichsrat von Buhl zu einem der besten Sekt-Hersteller des Landes begann 2013, als man Mathieu Kauffmann als Kellermeister verpflichtete. Dieser war zuvor zwölf Jahre lang Kellermeister bei Bollinger in der Champagne und galt dort als einer der bekanntesten Champagnermacher des Landes. Als der gebürtige Elsasser in die Pfalz wechselte, nahm sein neuer Arbeitgeber viel Geld in die Hand: Investitionen in neue Pressen und Fässer, erneuerte fleißig Rebanlagen, baute eine eigene Halle für Sekt und schaffte tausende von Gitterboxen an, in denen die Schaumweine über mehrere Jahre reifen können. Trotz des Abgangs von Kauffmann im Sommer 2019 präsentiert sich das Weingut strukturell gut gewappnet für die Zeit danach. Zudem konnte man mit Julien Meissner ein hoffnungsvolles Winzertalent an Board holen, der bereits in jungen Jahren als Kellermeister beim Weingut J. Neus (Rheinhessen) einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Für diesen trockenen Riesling Sekt wird ausschließlich der Saft der allerersten Pressung verwendet. Die Trauben müssen bei der Lese gerade schon reif sein, aber noch nicht zu viel Säure verloren haben. Das Ausgangsmaterial soll möglichst wenig Zucker- und Alkoholpotential besitzen, jedoch genügend Säure, um die Frische im Wein zu bewahren. Selektiv per Hand gelesen, anschließende Ganztraubenpressung mit Stengel und größter Vorsicht, so dass die Kerne nicht verletzt werden. Das Resul­tat ist ein sehr puris­ti­scher Grund­wein, der kei­ne Bit­ter­stof­fe, aber viel Schmelz besitzt. Dieser Frucht­schmelz gibt dem Sekt eine natür­li­che Süße, die ihn har­mo­nisch macht und die Säure natürlich abpuffert. Ein Vorgehen wie es in der Champagne üblich ist. Etwa sechs Monate nach der Lese erfolgt die Abfüllung auf die Flasche. Nach weiteren 13 Monaten auf der Hefe wird der Sekt degorgiert.

Speisenempfehlung:
Passt am besten als Aperitif, zu frischem Fisch oder verschiedene Käsevariationen.