Pomerol (Frankreich)

Pomerol ist ein Weinbaugebiet im Bordelais und berühmt für qualitativ hoch stehende Rotweine. Der Name Pomerol ist vom lateinischen „pomarium“ (=Obstgarten) abgeleitet. Es handelt sich um ein AOC-Gebiet vor den östlichen Toren der kleinen Stadt Libourne (3 km), etwa 30 km nördlich von Bordeaux. Im Norden trennt es der Fluss Barbanne vom angrenzenden Weinbaugebiet Lalande-de-Pomerol. Der berühmteste Wein des Gebiets ist der Château Pétrus. Östlich von Pomerol schließt sich das Weinbau-Gebiet von Saint-Émilion an. Beide Gebiete zusammen bilden den Kern des Bordelaiser "Rechten Ufers", auf Wein bezogen, mit der Gemeinsamkeit der Verwendung hoher Merlot-Anteile in den Cuvées. Dadurch sind sie meist etwas früher zugänglich und sanfter als die Weine aus dem Médoc. Die Gesamtfläche (975 ha) ist mit 785 ha bestockt. Es werden ca. 28.000 hl Wein (entspricht etwa 4 Mio. Flaschen).

GESCHICHTE: Die Region Pomerol ist ein alter Zeitzeuge unserer Zivilisationsgeschichte. Ihre Hochebenen waren während der Römerzeit Knotenpunkt zweier Römerstraßen. Während des Hundertjährigen Krieges wurde der schon seit Römerzeit bestehende Weinbau völlig aufgegeben und erst wieder im 15. und 16. Jahrhundert neu angelegt. In dieser Zeit galt Pomerol nur als Satellit von Saint-Émilion. Erst 1900 wurde Pomerol ein selbständiger Bereich und zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die internationale Fachwelt auf die Weine aufmerksam. Diesem Umstand verdankt man der Tatsache, dass es für dieses Gebiet keine Klassifikation gibt. Außerdem handelt es sich bei den Châteaus in der Regel um einfache Bauernhäuser mit nur wenigen Hektar Rebfläche. Nur Château de Sales verfügt mit über 47 Hektar Rebland sowohl über eine akzeptable Größe als auch über ein herrschaftliches Anwesen.

TERROIR: Das heutige Weinbaugebiet ist sehr klein und doch von Weltruf. 30 km nördlich von Bordeaux und 3 km von Libourne entfernt erstreckt sich das Weinbaugebiet Pomerol auf einer leicht hügeligen Hochebene, deren Terrassen sich sanft in das Tal der Isle und der Dordogne herabsenken. Im Norden wird es von dem Flüsschen Barbanne, im Osten von St.-Emilion und im Süden und Westen durch Libourne begrenzt. Es handelt sich um eines der kleinsten Appellation des Bordelais, 4km lang und 3 km breit. Die Böden bestehen aus Lehm und Kies auf dem Zentral-Plateau, zunehmend sandig an den Rändern der Appellation. Zudem gibt es ausreichend Sonne und Niederschlag für diese Merlot-Region.

REBSORTEN: Die Weine Pomerols weisen von allen Weinen im Bordeaux-Gebiet den größten Anteil (bis zu 100 Prozent) Merlot auf. Rund 80 Prozent der 760 Hektar bestockter Fläche besteht aus Merlot-Anpflanzungen. Der Rest ist meist mit Cabernet Franc (und ein kleines bisschen Cabernet Sauvignon) bestockt. Pomerols feinste Weine entstehen in der Regel an den höchsten Stellen des Plateaus, wo der Boden vorwiegend aus Kies mit Zwischenschichten aus Lehm besteht. Die Farbe, die Kraft und die Finesse des Buketts ergeben einen samtigen Wein mit subtilen Noten von roten Früchten, Veilchen und Trüffel. Kräftige Farbe, gut strukturiert, elegant und großzügig so präsentiert sich ein Pomerol nach 5 bis 10 Jahren.