Pays Nantais
Im Pays Nantais, dem flachen Land um die Stadt Nantes, an der Loire-Mündung, wird schon seit den Zeiten der Römer Weinbau betrieben. Allerdings hatte er Jahrhunderte lang nur lokale Bedeutung. Bis im 17. Jahrhundert die Holländer die Gegend als Lieferquelle von Weinen für die Branntweinerzeugung entdeckten. Die Produktion stieg, die Techniken wurden verbessert, und der Export blühte. Allmählich verlagerte sich der Schwerpunkt von Rotwein zu Weißwein und das beschleunigte sich als im berüchtigten Winter 1709 alle Reben erfroren. Danach wurden nur Weißweinreben neu gepflanzt, vor allem Melon de Bourgogne, wie hier der Muscadet genannt wird. Rund 85% der Muscadet-Rebstöcke wachsen östlich und südöstlich von Nantes im Department Sèvre et Maine, von dort kommen auch die besten dieser Art. Die Landschaft ist sanft hügelig, durchzogen von schmalen und kurvenreichen Straßen. Die Dörfer sind meist klein, die Kirchen sehr groß. Das Klima, beeinflusst durch den Atlantik ist so mild, dass in Parks und Gärten Magnolien, Feigenbäume und Pinien gedeihen. Der Muscadet erhielt 1936 seine AOC-Klassifizierung. Die Anbaufläche umfasst etwa 13.000 ha und wird geografisch in vier Bereiche eingeteilt: Muscadet de Sèvre-et-Maine (11.000 ha), Muscadet Côtes de Grand Lieu, Muscadet de la Loire und Muscadet. Die gesamte Produktionsmenge liegt bei ca. 850.000 hl.