Montagne-Saint-Émilion (Frankreich)

Nordwestlich von St.-Émilion liegen jenseits der Barbanne vier Appellationen, die dem eigenen Namen den Zusatz St.-Émilion anhängen dürfen: Montagne, Lussac, Puisseguin und St.-Georges. Diese Außenbezirke stellen ein beträchtliches Potential dar; sie produzieren große Mengen Wein, der aus besseren Weingütern ebenso gut sein kann wie der aus dem renommierteren Nachbargebiet – und dabei oft preisgünstiger. Im Osten schließen die Côtes des Francs und die Côtes de Castillon an und weiter im Norden erbringt eine ganz ähnliche Landschaft ähnlichen Wein, jedoch unter der AC Bordeaux. Entstanden sind die vier Appellationen 1936, die größte ist Montagne. Diese Montagne-St.-Emilion liegt auf dem rechten Ufer der Dordogne, 38 km nordöstlich von Bordeaux und 9 km östlich von Libourne liegt diese Appellation. Südlich grenzt die Montagne an St.Georges, im Westen an Lalande-de-Pomerol, im Osten an die Côtes de Castillon, im Norden an Lussac und im Nordosten an Puisseguin. Die AC-Fläche beträgt etwa 1.960 ha, davon sind etwa 1.550 ha bestockt. Die durchschnittliche Jahresproduktion liegt bei 940.000 Kisten.

Anders als in St.-Emilion mit seiner klaren Trennung zwischen Plateau- und Hanglagen ist diese Gegend ein welliges Land mit flachen Tälern und Hügeln. Die Bodenarten sind unterschiedlich, jedoch ähnlich wie in den Nachbargebieten St.-Emilion und Pomerol mit Schwergewicht auf kalkhaltigem Lehm. Die Weinbaubetriebe sind vielfach sehr klein; Genossenschaften haben deshalb große Bedeutung. Jedoch gehen in einigen Spitzengütern von Montagne Veränderungen vor: Weinberge werden erweitert, es finden tief greifende Renovierungen statt und Zweitweine treten in Erscheinung. Im Allgemeinen ist die Qualität sehr hoch. Im Stil haben die besseren Weine auffallend viel Ähnlichkeit mit denen von St.-Émilion und könnten ohne weiteres als Grands Crus gelten. Merlot ist die bevorzugte Traube, gefolgt von Cabernet Franc. Die Weine sind nicht karg, eher mild im Geschmack, von leicht und schlicht bis recht konzentriert bei vollmundiger, milder, oft schön eleganter Art. Sie erreichen nach drei bis sechs Jahren ihre volle Reife. In minderen Jahren fallen die Weine schnell als fast dünn aus und wollen bald getrunken sein.