Graufäule

Graufäule, auch als Botrytis cinerea bezeichnet, ist eine häufige Pilzkrankheit im Weinbau. Sie betrifft die Weintrauben und kann in feuchten und kühlen Bedingungen auftreten. Botrytis cinerea ist ein opportunistischer Pilz, der sich auf beschädigten oder gereiften Trauben entwickelt und sich durch die Ansammlung von feinem grauem Schimmel auf den Beeren äußert. Es gibt zwei Hauptphasen der Graufäule-Infektion:

- Trockene Phase: In dieser Phase entwickelt sich der Pilz auf beschädigten oder gereiften Traubenoberflächen. Er dringt in die Beeren ein und beginnt, die Zellwände zu zersetzen. Dies kann zu einer Austrocknung der Beeren führen, wodurch sie schrumpfen und Falten bekommen.

- Edelfäule (Noble Rot) Phase: Unter bestimmten klimatischen Bedingungen, insbesondere in Regionen mit morgendlichem Nebel und anschließendem Sonnenschein, kann Botrytis cinerea in einer Edelfäule-Phase auftreten. Hierbei durchdringt der Pilz die intakten Beerenhäute und ermöglicht so die Verdunstung von Wasser aus den Beeren. Dies konzentriert die in den Trauben enthaltenen Zucker und Aromen und kann zur Herstellung von edelsüßen Weinen führen, wie beispielsweise den berühmten deutschen Riesling Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese.

Im Weinbau kann Graufäule erheblichen Schaden anrichten, indem sie die Qualität und Quantität der Ernte reduziert. In der Edelfäule-Phase kann der Pilz jedoch auch zu hoch geschätzten und teuren Dessertweinen führen. Winzer müssen sorgfältige Entscheidungen darüber treffen, wie sie mit der Graufäule umgehen, je nach den gewünschten Weinarten und den herrschenden Wetterbedingungen.