Friaul-Julisch (Italien)

Das Weinanbaugebiet Friaul-Julisch Venetien liegt an der Grenze zum ehemaligen Jugoslawien, am oberen Schaft des italienischen Stiefels. Die Südhälfte von Friaul ist eine Ebene, die Nordhälfte steigt rasch zu einer eindrucksvollen Alpenlandschaft an. Die Provinzhauptstadt ist Udine. Weinbau im großen Stil wird allerdings in erster Linie auf den Hügeln ganz im Osten betrieben. Die wichtigsten DOCs sind Friuli-Grave, ein recht großes Anbaugebiet westlich von Udine, und drei kleinere Zonen im Osten: Collio, Colli Orientali del Friuli und Isonzo. Insgesamt ca. 1,4 Millionen hl Wein erzeugt. Das sind ca. zwei Prozent der italienischen Gesamtproduktion. 30% sind allerdings DOC-Weine.

Das Klima wird stark beeinflusst durch die Adria und die Julischen Alpen. In Meeresnähe herrscht ein angenehmes mildes bis warmes Mittelmeerklima (Collio und Isonzo), wogegen es in Alpennähe (Colli Orientali,  teilweise Grave) feuchter und kühler wird, dass heißt es fällt mehr Regen und die Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperaturen werden größer. Ebenso verhält es sich mit den Bodentypen. Krümelige Schichten aus Mergel und Sandstein, durch Meeresfossilien reich an Kalzium, bröselige, schieferartige Platten im Osten und grober Kies, dünne Humusschicht und sandige Lehmböden im Norden und Westen der Region Grave.

Im Friaul werden verwirrend viele Traubensorten angebaut, wobei die Weißweine mehr Anerkennung finden. Im kühlen Klima haben sie die nötige Säure. Weine mit hohem Extraktgehalt, mit lebhaften Geschmack und Duft, dabei sehr sanft auf der Zunge. Besonders stolz sind die Winzer auf den Piccolit, einen weißen Dessertwein, der nach Heu und Blumen duftet. Folgende Rebsorten werden bevorzugt vinifiziert: Pinot Grigio, Pinot Bianco, Verduzzo, Piccolit, Tocai, Ribolla, Chardonnay und Sauvignon blanc. Refosco, Schioppettino, Merlot, Pinot Nero, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc.