Flüchtige Säuren
Flüchtige Säuren im Wein sind organische Säuren, die während des Gärungsprozesses und der Weinbereitung entstehen. Diese Säuren haben die Eigenschaft, bei Raumtemperatur in gasförmige Form überzugehen (zu verdampfen). Ihre Präsenz im Wein kann sich auf den Geschmack, das Aroma und die Gesamtwahrnehmung des Weins auswirken. So lässt ein geringer Anteil an flüchtigen Säuren den Wein duftiger und komplexer erscheinen, während hohe Werte dem jedoch ein Aroma verleiht, das an Essig oder Nagellackentferner erinnert. Ein klassischer Weinfehler. Die wichtigsten flüchtigen Säuren im Wein sind:
- Essigsäure: Die Essigsäure ist die bekannteste flüchtige Säure im Wein. In geringen Mengen verleiht sie dem Wein eine gewisse Frische, aber wenn sie in übermäßigen Mengen vorhanden ist, kann sie zu einem unerwünschten Essigton führen, der als Fehlaroma angesehen wird.
- Buttersäure (Buttersäureanhydrid): In kleinen Mengen kann Buttersäure dem Wein eine angenehme Butternote verleihen, die als "Butterscotch" oder "Butterkaramell" beschrieben wird. In höheren Konzentrationen kann sie jedoch zu einem unangenehmen ranzigen oder nussigen Geschmack führen.
- Propionsäure: Propionsäure kommt normalerweise in geringen Mengen vor, kann aber zu unerwünschten Aromen beitragen, wenn sie übermäßig vorhanden ist.
Die Bildung und Konzentration von flüchtigen Säuren im Wein kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, einschließlich der Weinbereitungstechniken, der Gärungsbedingungen und der Lagerung. Während einige flüchtige Säuren einen positiven Beitrag zum Aroma und Geschmack des Weins leisten können, werden sie in höheren Mengen oft als Weinfehler betrachtet und können zu einer beeinträchtigten Weinqualität führen.