Coonawarra (Australien)

Coonawarra ist ein australischer Weinbaubereich (GI) mit einem außergewöhnlichen, rötlich gefärbten, eisenhaltigen Boden (Terra Rossa). Dieser liegt etwa 400 Kilometer südlich von Adelaide bei der Stadt Penola im Bundesstaat South Australia. Schon in den 1860er wurden Siedler auf die besondere Eigenschaft dieses Bodens aufmerksam und nutzen diesen für den Obstbau. Als Vater des Weinbaugebietes, der ihm auch den Namen gab, gilt der eingewanderte Schotte John Riddoch, der im Bereich der heutigen Weingüter Katnook Estate und Wynns Anfang der 1890er erstmals Weingärten anlegte und damit einen Boom auslöste. Ab dem Jahre 1960 erkannte man die optimale Eignung für Rotweine, besonders aus Shiraz und Cabernet Sauvignon. Die Besonderheit des 14,5 Kilometer langen und nur 1,5 Kilometer breiten Streifen in Zigarrenform liegt in der hennaroten, eisenhaltigen Erde (Terra Rossa), die nur fünf bis 50 Zentimeter tief ist. Darunter befindet sich eine 1,5 bis 2 Meter hohe Kalkschicht mit darunter liegendem, konstant aus den Bergen genährtem Grundwasser-Spiegel.

Der zweitwichtigste Faktor ist das ganz spezielle Klima: Coonawarra ist der südlichste Weinbaubereich des Bundesstaates South Australia. Nur 60 Kilometer vom kühlen Ozean bzw. der Tasmanischen See, mit dessen kalten antarktischen Winden, entfernt. Der Winter ist kalt mit reichlichem Niederschlag, der Frühling kühl und häufig eisig. Auf einen milden, trockenen Sommer folgt ein langer, kühler Herbst. Dadurch ergibt sich für die Reben eine relativ lange und kühle Vegetationsperiode, wodurch die Intensität der Aromen in den Trauben langsam aufbaut wird und sich eine ausgeglichene Säure entwickelt. In vielerlei Hinsicht ist das Coonawarra-Gebiet dem Médoc in der französischen Region Bordeaux sehr ähnlich. Die Weinberge umfassen rund 3.200 Hektar Rebfläche. Die wichtigsten Rotweinsorten sind Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinot Noir und Merlot, die wichtigsten Weißweinsorten Chardonnay, Riesling und Sauvignon Blanc.