Châteauneuf-du-Pape (Frankreich)
Das Weinanbaugebiet Châteauneuf-du-Pape befindet sich in dem südlichen Rhônetal, zwischen Avignon und Orange gelegen, gehört es zum Department Vaucluse. Zwei Kilometer von der Rhône entfernt, liegt Châteauneuf-du-Pape auf einer Anhöhe von 120 Metern, mit seinem berühmten Wahrzeichen, der Ruine des Schlosses der Päpste von Avignon. Die Geschichte dieser berühmten Appellation ist eng mit der römisch-katholischen Kirche verbunden. Von 1309 bis 1377 war die Stadt Avignon der Sitz der Päpste und von 1378 bis 1408 zweier Gegenpäpste. Klemens V. wurde 1309 hier erster Papst im Exil und schätzte die Weine dieser Gegend. Einer seiner Nachfolger, Papst Johannes XXII (1244-1334) verlegte seinen Sommersitz nach Châteauneuf und gab dem Weinanbau hier entscheidende Impulse. Er ließ Winzer aus Cahors kommen und der rote „Vin d´Avignon“ wurde produziert, der Vorgänger des heutigen Châteauneuf-du-Pape. Die Bezeichnung Châteauneuf-du-Pape wurde erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich. Als er 1333 starb gab es hier über 3 Millionen Weinstöcken.
Heute ist die Rebfläche auf den sanften Hängen und Plateaus um dieses Städtchen ca. 3.180 ha groß. Die Appellation umfasst auch Teile der benachbarten Gemeinden Bédarrides, Courthezon, Sorgues und Orange. Die Böden bestehen aus Kiesterrassen, deren Ursprung in der Eiszeit liegt. Typisch sind die mit rotem, sandigem Lehm vermischten Kieselsteine. Alles überlagert mit einer dicken Steinschicht, den Quarzit-Kieselsteinen oder „galets roulés“ (Plateau Cabrières), die die tagsüber gespeicherte Wärme nachts an die Reben abgeben und die Böden vor Erosion und dem Austrocknen schützen. Einige Lagen besitzen Böden mit hohen Sandanteilen. Das Klima ist heiß und trocken. Das Châteauneuf-du-Pape ist die trockenste Zone der gesamte Côtes du Rhône. Im Jahresdurchschnitt gibt es 2.800 Sonnenstunden, im Mittel fällt 620 mm Niederschlag. An 130 Tagen im Jahr weht der Mistral, der die Trauben auch nach heftigsten Regenschauern schnell wieder trocknet und somit vor Pilzbefall schützt.
Der Wein dieser AOC, die im Jahre 1931 als erste ihre Produktionsbedingungen festlegte, darf von 13 Sorten (acht rote und fünf weiße Rebsorten) vinifiziert werden: Grenache, Syrah, Cinsaut, Mourvédre, Muscardin, Vaccarése, Counoise und Terret Noir; Clairette, Bourboulenc, Roussanne, Picardan und Picpoul. Die weißen Sorten dürfen in dem roten Wein mit verwendet werden. Nur 7% der Gesamtproduktion werden zu Weißwein vinifiziert. Die Gesamtproduktion liegt bei 100.000 hl.
Unterschiede in den Böden, in der Traubenzusammensetzung, in der Bereitung und im Ausbau führen zu verschiedenen Stilen des Châteauneuf-du-Pape. Klassisch ist er stämmig, alkoholstark, mit Nuancen von Veilchen, Lorbeeren, Trüffel, Pflaumen, Zimt, Kräuter und Kaffee. Die Weine zeigen erhebliches Alterungspotenzial, sind nach zwei bis drei Jahren in der Flasche aber bereits reif zum Genuss. Von den rund 300 Weinbergsbesitzern füllen 234 Betriebe selbst Wein ab, dazu kommen zwei Kooperativen und zehn Négociants. Heute dominieren die goßen Güter wie Ch. Beaucastel, Fortia, La Nerthe, Rayas, Montredon sowie Clos de Pape. Nur sieben Prozent der Gesamtmenge wird von Genossenschaften erzeugt. Seit 1938 ist die Flasche mit den aufgekreuzten Schlüsseln, den päpstlichen Insignien, als Markenzeichen geschützt und den Erzeugerabfüllungen vorbehalten. Seit einigen Jahren gibt es eine neue offizielle Flasche, die so genannte La Mitrale.