Vins de Pays (Landweine)

KLASSIFIZIERUNG:
Die gesetzliche Grundlage für die Qualitätsweinerzeugung in ganz Frankreich ist in folgendem System reguliert:

  • Tafelweine
  • Vin de Pays (Landweine)
  • VDQS-Weine (Vins Délimités de Qualité Supérieure, frz. Weine höherer Qualität aus begrenztem Anbaugebiet)
  • AOC-Weine ( Appellation d´Origine, Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete).

In einigen Appellationen gelten die allgemeinen und die spezifischen AOCs (mit weiterer Prädikats-Klassifizierung in der Art der Crus Classés). Die VDQS- und Vin-de-Pays-Systeme kennen hingegen keine weiteren Klassifizierungen. Die AOC- und VDQS-Weine müssen zu 100% aus dem angegebenen Ursprungsgebiet stammen und den sehr strengen Produktionsvorschriften (Traubensorte, Ertragsmenge, Kellertechnik usw.) entsprechen. Für die Vin de Pays Weine besteht ein allgemeiner Erlass aus dem Jahre 1979 mit speziellen Vorschriften:

  • für die Produktionsbedingungen
  • der Verwendung bestimmter Rebsorten
  • der Höchsterträge
  • der chemischen Analyse (Alkoholgehalt, flüchtige Säuren, Menge der erlaubten Zusätze)

Dies ermöglicht das Qualitätsniveau zu kontrollieren und dieses dem Verbraucher zu garantieren. Wie die AOC-Weine werden auch die Vin de Pays einem strengen Zulassungsverfahren unterzogen, welches durch eine spezielle Sinnesprüfung ergänzt wird. Doch während die AOC-Weine unter Aufsicht des INAO in Paris stehen, ist für die Landweine das Office interprofessionnel des vins (ONIVINS) zuständig, das mit Berufs- und Schutzverbänden eng zusammen arbeitet und auch für die Förderung des Absatzes dieser Weine zuständig ist.

ARTEN:
Es gibt drei Arten des Vin de Pays, gemäß der Ausdehnung des geografischen Bereichs, in dem sie erzeugt werden:

  • die Weine werden mit dem Namen des Departments (z.B. Gard) bezeichnet, in dem sie produziert werden
  • die Weine einer Anbauzone (z.B. Gabian, Cassan)
  • die „regionalen“ Vin de Pays, sie stammen aus vier großen Bereichen, die mehrere Departments zusammenfassen (Vin de Pays d´Oc, Vin de Pay du Comté Tolosan, Vin de Pays du Jardin de la France und Vin de Pays Comtés Rhodaniens)

PRODUKTION:
Die Vin de Pays Weine, von denen jährlich 7,8 Millionen hl (ca. 10% der franz. Jahresproduktion) erzeugt werden dürfen, werden in erster Linie von Genossenschaften hergestellt. Der größte Teil (ca. 80%) stammen aus südfranzösischen Anbaugebieten. Im Allgemeinen sind es schlichte, aber charaktervolle Weine, die keinen anderen Ehrgeiz haben, als ein angenehmes Getränk zu den täglichen Mahlzeiten abzugeben. Man trinkt sie dort, woher sie stammen und natürlich traditionell zu bestimmten Gerichten. Manche Winzer bringen allerdings erstaunliche Ergebnisse hervor. Dadurch, dass die Vorschriften für den Vin de Pays großzügiger sind als für VDQS- und AOC-Weine, ist es auch möglich, hochwertige nicht einheimische Traubensorten zu pflanzen, z.B. Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sauvignon oder Viognier sind im Vin de Pays d´Oc stark im Kommen.