Saint-Julien (Frankreich)
Im Herzen des Médoc liegt Saint-Julien. Ein 3,5 km langer und 4 km breiter Block mit Weinbergen zwischen Margaux (10 km nördlich) und Pauillac. Das Gebiet der Appellation Contrôlée umfasst die für den Qualitätsweinbau geeigneten Lagen der Gemeinde Saint-Julien-Beychevelle im Médoc. Die Hauptrebfläche liegt auf einer breiten croupe, einer leicht aber deutlich angehobenen Kieswelle, bestehend aus Jahrtausende lang von Garonne und Dordogne angeschwemmten Geröll. Die vielen Jalles (Bäche) und die Hänge sorgen für optimalen Wasserabzug, so dass Weine mit Finesse entstehen können. Die bestockte Anbaufläche beträgt 910 ha. Der Saint-Julien ist einer der berühmtesten Rotweine des Anbaugebietes Bordeaux. 75 % der Anbaufläche entfallen auf die elf Grands Crus Classés. Ihr Anteil ist damit höher als in allen anderen kommunalen Appellationen des Médoc. Diese Tatsache verleiht dem Saint-Julien seine qualitative Homogenität.
Es werden die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot angebaut. Der Boden in Saint-Julien ist relativ stark kieshaltig und etwas stärker lehmhaltig als in Margaux. Die Weine aus Saint Julien haben eine tiefe Farbe, ohne die Undurchdringlichkeit eines Pauillac oder auch Pomerol. Das Aroma ist jung, nicht sehr aufregend, das Bukett nach Flaschenreife harmonisch, subtil und an Zedernholz erinnernd. Der Geschmack ist vollendet ausgewogen, mittelschwer, seidiges Gefüge und sauber. Ein trockener Wein mit in jungen Jahren festen Tanninen. Braucht Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zur Reifung. Dann harmonisch, fein, weich, samtig, beinahe aristokratisch.