Graves (Frankreich)
Graves ist das älteste Weinbaugebiet im Bordeaux, hier werden schon seit 2000 Jahren Reben angebaut. Südlich von Bordeaux ist die Appellation 55 km lang und 10 km breit, durchschnitten von vielen Bächen. Die Ostgrenze bildet die Garonne, die Südwestgrenze ein Kiefernwald, welcher wichtig für das Kleinklima ist. Graves leidet unter der Ausbreitung der Stadt, ehemals in der Nähe der Stadt, liegt sie jetzt umgeben von Straßen und Häusern. Das Klima des Graves ist gemäßigt, mild und mit hoher Luftfeuchtigkeit. Bei den Böden in der Appellation dreht sich alles um Kies. Auf den durchlässigen croupes, Kiesdünen und -bänken, die an manchen Stellen eine Höhe von 50 Meter erreichen, gedeihen die Reben am besten. Auf den 3.500 ha werden vor allem die roten Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, sowie die weiße Sorte Sémillon angebaut.
Das Appellationsschema ist einfach: es gibt nur eine AC Graves für Rotwein und trockenen Weißwein sowie den Graves Supérieur für lieblichen Weißwein. Im Norden haben zehn Gemeinden Anspruch auf die AC Pessac-Leognan. Darüber hinaus gibt es Cérons, Barsac und Sauternes im Süden des Graves. Dort begünstigt das Kleinklima die Entstehung von Edelfäule. So stehen diese für süßen Weißwein allerhöchster Qualität.
Das Gebiet von Pessac und Léognan, das den Nordteil der Region Graves entspricht (und früher Hautes-Graves genannt wurde), ist heute eine kommunale Appellation nach dem Vorbild der Appellation Médoc. Die Einführung dieser AC ist begründet in der Eigenständigkeit ihres Bodens. Weiter südlich findet man eine hügelige Topografie mit Kuppen aus Kies. Die dortigen Terrassen eignen sich aufgrund ihrer Böden (die sehr unterschiedliche Kieselsteine enthalten) und ihren sehr steilen Hängen, mit guter Entwässerung, hervorragend für den Weinanbau. Es werden ca. 50.000 hl Rotweine und ca. 15.000 hl trockene Weißweine vinifiziert.