Gigondas (Frankreich)
Das Gigondas ist ein als Cru (Spitzenappellation) klassifizierter Bereich im südlichen Abschnitt der Rhône. Schon 1924 wurde versucht, eine eigene Herkunftsbezeichnung durchzusetzen. Damals wurde der Wein noch etwas abfällig als Châteauneuf-du-Pape der armen Leute bezeichnet. Er ist früher trinkreif als der große Bruder, zählt aber auch zu den großen französischen Rotweinen. Die Weinberge umfassen 2.750 Hektar Rebfläche, von denen etwa 1.200 bestockt sind. Diese befinden sich ausschließlich in der Gemeinde Gigondas am Fuße der Bergkette Dentelles de Montmirail im Département Vaucluse. Der Name leitet sich vom lateinischen Jucunditas (Freude oder Wohlbefinden) ab. Dies war ein von den Römern errichtetes Städtchen, das wahrscheinlich ein Erholungsort war. Schon der Gelehrte Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) war ein Liebhaber des Weines. Im 19. Jahrhundert war das Gebiet von der Reblaus betroffen, erst ab Anfang der 1960er wurden hier wieder Weingärten in Hanglagen oder großflächigen Terrassen angelegt. Der auf Grund des Bodens (Schwemmland aus rotem, geröllhaltigem Ton) und des warmen Klimas sehr kräftige, alkoholstarke und fruchtbetonte Rotwein macht 95% der Produktion aus. Er wird aus Grenache Noir (maximal 80%), Syrah und/oder Mourvèdre (zumindest 15%) und allen anderen in der Côtes du Rhône zugelassenen roten Rebsorten (zusammen maximal 10%) außer der Carignan gekeltert. Für den Rosé gilt im Prinzip dasselbe.