Côtes de Castillon (Frankreich)
Die Satelliten-Appellation Côtes de Castillon ist in den letzten Jahren am Meisten in Mode gekommen. Benannt ist sie nach der Gemeinde Castillon-la-Bataille, in deren Namen die Erinnerung an die große Schlacht im Jahre 1453 bewahrt wird, die den Hundertjährigen Krieg ein Ende setzte und in der der englische Feldherr Lord Talbot bei der Niederlage seines Heeres den Tod fand.
Der Weinbau hier ist sehr alt und geht bis in die Römerzeit zurück. 1955 erhielt die Region den Status AOC, ab 1989 ohne den Zusatz Bordeaux (Côtes de Castillon). Viele Bordeaux-Weinerzeuger haben Besitz in der AC Côtes de Castillon erworben. Der Erfolg setzte ab Ende der 1990er Jahre ein und zwar mit prachtvollen, konzentrierten und charaktervollen Weinen zu noch bezahlbaren Preisen. Auf dem rechten Dordogne-Ufer, knapp 40 km östlich der Stadt Bordeaux, im Norden von der AC Côtes de Francs, im Süden von der Dordogne und im Westen von der AC St.-Emilion begrenzt, liegen 2.400 ha Rebfläche. 250 Weingüter und eine Genossenschaft (150 Mitglieder) produzieren ca. 1,6 Millionen Kisten Wein im Jahr.
Als Rebsorten werden überwiegend Merlot und Cabernet Franc angebaut. Der Untergrund in den tiefen Lagen besteht aus kies- und sandhaltigen Böden, in Hanglagen finden sich Lehmböden über einer Kalksteinschicht. Früher waren die Weine dieser AOC oft knochig, hart und metallisch. Heute sind die Weine mit tiefdunkler Farbe ausgestattet. Sie sind intensiv, konzentriert, fruchtig und mit muskulösen Gerbstoffen in der Jugend.