Côte d´Or (Frankreich)
Die Côte d´Or (wörtlich übersetzt: Goldener Hang), der rund 4.600 Hektar große Bereich wird als das Herz vom Burgund bezeichnet und besteht aus einer 50 Kilometer langen Hügelkette mit vielen berühmten Weinorten, die sich wie Perlen auf einer Schnur aneinanderreihen. Der Hauptort ist das von Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) als römisches Lager gegründete Beaune. Häufig identifiziert man den sehr treffenden Namen Côte d’Or mit den großen Burgunderweinen schlechthin. Viele der hier produzierten Weine haben Grand-Cru- oder Premier-Cru-Status. Die Côte de Or liegt auf einer abgebrochenen Kante einer nach Westen ragenden Platte, wobei die Abbruchkante mit seinem vielen Mergel als das Tortenstück bezeichnet wird. Das Gebiet wird in die zwei Bereiche Côte de Nuits (1.600 ha) und Côte de Beaune (3.000 ha) unterteilt. Die Weine werden hauptsächlich reinsortig gekeltert. Die roten Weine aus Pinot Noir mit kleinen Anteilen von Pinot Gris und Pinot Liébault und die weißen Weine aus Chardonnay mit kleinen Anteilen Aligoté und Pinot Blanc.
CÔTE DE NUITS: Im nördlichen Teil wird vor allem körperreicher, pflaumiger und lange lagerfähiger Rotwein erzeugt. Muskulös und an Backpflaumen erinnernd im Gevrey-Chambertin. Schlank, würzig und vielschichtig im Morey-St-Denis. Duft von Rosen und Veilchen im Chambolle-Musigny. Veilchen und Sahne im Vosne-Romanée und Schwarzkirschen und Schokolade im Nuits-St-Georges. Das ist das Gebiet des Pinot Noir. Insgesamt 22 der 23 roten Grand-Crus des Burgunds stammen von hier. Der Unterboden besteht aus sandigem Kalkstein, der in höheren Lagen mit kreidehaltigem, mit Mergel und Ton vermischtem Geröll bedeckt ist. In niederen Lagen herrschen nährstoffreiche Schwemmböden vor. Es gibt lange, kalte Winter, Regen im Frühjahr und heiße, sonnige Sommer. Der nicht seltene Hagel ist hier gefürchtet. Die wichtigsten Appellationen sind Chambolle-Musigny, Côte de Nuits-Villages, Fixin, Gevrey-Chambertin, Marsannay, Morey-Saint-Denis, Nuits-Saint-Georges, Vosne-Romanée (mit berühmtem Weingut Domaine de la Romanée-Conti) und Vougeot (mit historischer Grand-Cru-Lage Clos de Vougeot). Auf dem Château de Vougeot hat die berühmte burgundische Bruderschaft Confrérie des Chevaliers du Tastevin ihren Sitz.
CÔTE DE BEAUNE: Im südlichen Teil werden die großen Burgunder-Weißweine, aber auch Rotweine, produziert. Es ist das klassische Gebiet des Chardonnay und sieben der acht weißen Grand-Crus des Burgunds stammen von hier. Der Boden besteht aus Kalkstein mit eingelagertem Eisenstein, feuersteinhaltigem Lehm und kalkigem Oberboden. Gegenüber Côte de Nuits ist das Klima gemäßigter und feuchter. Im Gemeinde-Bereich Aloxe-Corton befindet sich der legendäre Rebberg Corton, von wo auch der nach Kaiser Karl dem Großen benannte Weißwein Corton-Charle-magne stammt. Weitere wichtige Weißwein-Appellationen sind Meursault (Drittel der Produktion), Montrachet (mit vier berühmten Grand-Cru-Lagen), Saint-Aubin und Saint-Romain. Die hier erzeugten Rotweine sind etwas leichter und weniger tanninhaltig als jene der Côte de Nuits, die einzige Rotwein-Grand-Cru-Lage ist Corton. Hier findet man den würzig duftenden Aloxe-Corton, den Savigny-lés-Beaune mit Erdbeeraroma, den runden und weichen Beaune, den schmalzigen Pommard, den bukettreichen Volnay und den recht voluminösen Chassagne-Mon-trachet. Und die Weißen sind rauchig und dicht im Montrachet, erinnern an Butter und Haferflocken im Mersault, sind würzig und fest im Puligny-Montrachet, nussig im Chassagne-Montrachet und üppig und mineralisch im Corton-Charlemagne.