Ratti

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Über das Weingut:

Seit über 50 Jahren ist der Name Ratti untrennbar mit Barolo verbunden. Heute produziert Cantina Ratti in La Morra klassische Lagen-Weine, ganz nach der Philosophie von Renato Ratti. Dessen Name taucht in der Weingeschichte des Barolos immer wieder auf. Renato wurde im Jahr 1934 in eine Ärzte-Familie geboren, entschied sich aber einen anderen Weg als seine Eltern zu gehen und in Alba die Weinschule zu besuchen. Für Renato Ratti war es immer wichtig zu betonen, dass er ohne Familienbindung zum Wein gekommen sei. So konnte er stets unabhängig und frei von jeglichen Konventionen sich dem Ausbau der Barolo-Weine widmen. Zwei Dinge prägten seine spätere Arbeit: die Erforschung des Burgunds mit der Entdeckung der Geographie der Crus und seine Zeit für Cinzano in Brasilien. 1965 kehrt er zurück ins Piemont. Dort kauft er seinen ersten Weinberg und produziert seinen ersten Barolo. Es ist ein kleines Stück Land in der historischen Gegend von Marcenasco, unter der Abtei Annunziata in La Morra. Vier Jahre später heißt Renato seinen Neffen Massimo Martinelli im Unternehmen willkommen. Als Önologe ist er an der Entwicklung der Weinbereitungs-, Reifungs- und Verfeinerungstechnik der Weine beteiligt. Gemeinsam stellen die beiden die üblichen Bereitungsverfahren für die Region auf den Kopf: Die Gär- und Mazerationszeiten werden verkürzt. Die Alterungsjahre im Holz werden auf zwei reduziert. Die Verfeinerung in der Flasche wird im Laufe der Zeit für die Entwicklung des Barolo Marcenasco unerlässlich. Damals eine zutiefst innovative Methode, heute wird fast überall in der Region so gearbeitet. Inspiriert vom Burgund schuf Renato bereits in den 70er-Jahren eine Karte des Barologebietes mit einer Klassifizierung aller wichtigen Einzellagen und eine umfassende Jahrgangsbewertung für Barolo ab dem Jahrgang 1868. Außerdem gründete er ein Weinbaumuseum in La Morra und schrieb zahlreiche Bücher. 1973 erfand Renato Ratti die Albeisa-Flasche, ein Behälter, der zu einer Ikone für piemontesische Weine werden sollte. In den 1980er Jahren bekleidet er die Position des Präsidenten des Barolo-Konsortiums und anschließend des Direktors des Asti-Konsortiums. Er ist Önologe, Schriftsteller, Historiker und Kommunikator. Renato Ratti bestätigt sich als einer der Hauptarchitekten der kulturellen und technischen Revolution in der Welt des italienischen und piemontesischen Weins. Er hat mit seinen Ideen und Entscheidungen die Identität und die Geographie des modernen Barolo geprägt und mitgestaltet. Nach dem viel zu frühen Tod von Renato im Jahr 1988 übernimmt sein 1968 geborener Sohn Pietro, der gerade die önologische Schule von Alba (die gleiche Schule, die auch sein Vater besuchte) abgeschlossen hat, die Leitung des Familienbetriebs. Er setzt den eingeschlagenen Weg seines Vaters fort, renoviert die Weinberge, erweitert die Lagen des Hauses und baut eine neue Kellerei. Heute umfasst das Weingut 60 Hektar.

Region:

Piemont ist eine Region, die reich an regionalen Lebensmitteln von hoher Qualität ist. Sie ist nach Sizilien die zweitgrößte Region Italiens. Naturgeographisch gliedert sich die Region in drei Teile: Die Alpenregion, die Po-Ebene und die Hügellandschaften im Südosten des Piemont. Das Klima in der Region ist für italienische Verhältnisse eher mild. Zwar wird es im Winter recht kühl und es fallen viele Niederschläge. Allerdings nutzt die Natur dies, um ihre Speicher zu füllen. So leiden die Rebstöcke im Sommer nicht unter Wasserknappheit und Hitzestress, trotz warmer Temperaturen von durchschnittlich bis zu 29 Grad Celsius.

Lagen und Geologie:

Die Wahl, die Crus nach dem Vorbild des Burgund auch im Barolo-Gebiet einzuführen, unterstreicht, wie groß die Aufmerksamkeit war, die Renato Ratti der Herkunft der Weine beimaß. Zu erkennen, dass Morphologie, geologische Zusammensetzung, Exposition und Eigenschaften eines bestimmten Weinbergs einen wesentlichen Einfluss auf einen Wein haben, ist zwar das Ergebnis von Bewusstsein, aber auch von profundem Wissen. Ein Wissen, das mit anhaltender Analyse, Forschung und Erfahrung wächst. In der Produktionsphilosophie von Ratti ist das Territorium ein zentrales und grundlegendes Element. Die Cantina Ratti besitzt 60 ha aufgeteilt in sechs Betrieben in La Morra, Mango, Costigliole d’Asti und Dogliani. Weinberge befinden sich in den großartigen Barolo-Lagen Marcenasco, Conca und Rocche dell’Annunziata in der Gemeinde La Morra.

Rebsorten:

Die Weinberge des Hauses befinden sich im westlichen Teil des Barolo-Gebietes. Dort baut die Familie überwiegend die gebietstypische Rebsorten Nebbiolo, Barbera und Dolcetto an. Zudem findet man im Weingut noch die französischen Rebsorten Chardonnay und Merlot.

Im Weinberg:

Es gibt drei Faktoren, die den Erfolg eines großen Weins ausmachen: die Rebsorte, das Klima und der Boden. Der Zusammenhang zwischen diesen Faktoren ist wirklich kompliziert, aber nur ein perfektes Gleichgewicht ermöglicht es, unvergleichliche Weine zu erhalten. Der Weinberg bleibt also immer das Zentrum des Weins, aus dem er geboren, verarbeitet und veredelt wird. Die Aufgabe des Menschen im Weinberg ist somit dieses Gleichgewicht in optimaler Balance zu erhalten. Nachhaltige Landwirtschaft, optimale Reifezeiten und harte Arbeit bilden dafür die Voraussetzungen.

Im Keller:

Seit 1965 befindet sich die historische Cantina Ratti in La Morra. 2005 wurde das Gebäude komplett renoviert: eine Architektur, die man nicht sieht und die gerade deshalb ins Auge fällt. Ein Gebäude, das mit seinen Linien mit dem Hügel verschmelzt. Das mehrstöckige Gebäude des Architekten Marco Sitia fügt sich ohne formalen Zwang in die Umgebung ein. Die Dachlinie folgt dem Profil des Hügels, die Baumaterialien verleihen dem Äußeren eine Ästhetik in Kontinuität mit den umgebenden Naturtönen. Die Weinbereitung in La Morra folgt genauen Regeln, die im Laufe der Jahre die endgültigen Konturen der Ratti-Produktionsphilosophie angenommen haben. Weniger Holzeinsatz, lange Ruhephasen, die Weine sollen Langlebig sein. Herzstück dieser Philosophie ist die Verfeinerung der Weine in der Flasche. Diese ist der Höhepunkt der Weinbereitung und ein notwendiger Schritt, um den Charakter des Weins zu unterstreichen. Trägt das Terroir wesentlich zur Charakterbildung des Weines bei, ist es das Ziel der Kellerarbeit, diese Eigenschaften besser zu bewahren.

Steckbrief:

Inhaber: Pietro Ratti
Weinbau: Pietro Ratti
Kellermeister: Pietro Ratti
Region: Piemont
Ort: La Mora
Rebfläche: 60 Hektar
Rebsorten: Chardonnay, Barbera, Dolcetto, Merlot, Nebbiolo

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