Bassermann-Jordan

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Über das Weingut:

Peter Jordan gründete 1718 das Weingut Jordan, das 1783 nach Deidesheim in die Pfalz umzog, wo es heute noch aufzufinden ist. Nach dem Tod seiner Eltern übernahm 1795 der erst 20-jährige Andreas Jordan das Weingut. Als erster Winzer führte dieser in der heutigen Pfalz den Qualitätsweinbau ein. Dazu gehörten unter anderem die konsequente Trennung der Rebsorten beim An- und Ausbau oder auch das Abwarten auf den richtigen Zeitpunkt der Lese. Zudem verwendete der junge Winzer 1802 als Erster in der Pfalz zur Kennzeichnung der Weine neben dem Jahrgang die Lage „Deidesheimer Geheu“. So konnte er höhere Preise für seine Weine erzielen. Zudem vergrößerte er durch Zukäufe das Weingut beträchtlich. Nach dem Tode von Andreas Jordan wurde der Besitz durch Erbteilung an seine drei Kinder übertragen. Sohn Ludwig Andreas Jordan behielt das Weingut in Deidesheim mit einer Weinbergsfläche von über 60 Morgen. Durch das Erbe, welches die beiden Töchter Josefine und Auguste zugesprochen bekamen, entstanden die Weingüter F.P. Buhl (heute: Reichsrat von Buhl) und Deinhard (heute: von Winning). Ludwig setzte die Erfolgsgeschichte des Hauses Jordan fort und führte das Haus zu zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen. Das weltweite Renommee wuchs und die Weine wurden auf diversen Weltausstellungen prämiert. Da Ludwig Andreas Jordan keine männlichen Erben hatte, vermachte er das Weingut seiner ältesten Tochter Auguste. Jedoch wünschte er in seinem Testament, dass der Name Jordan auch weiterhin im Name des Guts Bestand haben möchte. Emil Bassermann, Ehemann Augustes, entsprach diesem Wunsch und so heißt das Weingut seit dem Jahr 1883 Bassermann-Jordan. Dieser zog sich jedoch recht bald aus den Geschäften zurück und überließ diese seinen ältesten Söhnen Ludwig und Friedrich. Ludwig von Bassermann-Jordan war wesentlich bei der Ausarbeitung des ersten deutschen Weingesetzes beteiligt und Dr. Friedrich von Bassermann-Jordan ist der Autor des Standardwerks "Der Deutsche Weinbau". Beide Brüder waren zudem prägend bei der Gestaltung des Winzerzusammenschlusses „Verband Deutscher Naturweinsteigerer e.V.“, aus dem schließlich der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) hervor ging. Nach dem Tode Ludwigs führte Friedrich das Weingut erst einmal alleine weiter. Nach dessen Tode übernahm sein Sohn Ludwig 1959 die Leitung des Weinguts, anschließend von 1995 bis 2002 übernahm dann die Enkeltochter Gabriele. In diesem Jahr verkaufte die Eigentümerfamilie an den pflälzer Unternehmer Achim Niederberger. Mit dem Kauf des Weinguts Reichsrat von Buhl im Jahr 2005 und des Weinguts von Winning 2007 vereinte er die drei Deidesheimer Betriebe wieder, die ursprünglich aus dem Jordan’schen Besitz stammten und machte die so genannte „Jordan’sche Erbteilung“ nach mehr als 100 Jahren wieder rückgängig. Nach dem Tod von Achim Niederberger 2013 ist dessen Frau Jana Inhaberin des Weinguts.

Region:

In Deutschland gibt es 13 Weinanbaugebiete. Mit einer Rebfläche von etwa 23.400 Hektar ist das Anbaugebiet der Pfalz das zweitgrößte Anbaugebiet im Lande hinter Rheinhessen. Es erstreckt sich von Worms im Norden bis hin zur französischen Grenze im Süden. Auf etwa sechs bis zehn Kilometer Breite und einer Länge von etwa 80 Kilometer findet man die unterschiedlichsten Böden vor. Die Pfalz zeichnet sich durch ein fast mediterranes Klima mit wenig Niederschlägen und vielen Sonnenstunden aus. Man unterscheidet in zwei Bereiche: Die „Südliche Weinstraße“ und den Bereich „Mittelhaardt Deutsche Weinstraße“, deren Kerngebiet zwischen Neustadt und Bad Dürkheim zu den besten Weinregionen der Welt zählt.

Lagen und Geologie:

Die Hektar des Hauses verteilen sich auf über 20 verschiedene Einzellagen. Diese befinden sich in Grainhübel, Herrgottsacker, Hohenmorgen, Jesuitengarten, Kalkofen, Kieselberg, Langenmorgen, Leinhöhle, Mäushöhle, Paradiesgarten (alle in Deidesheim), Kirchenstück, Langenmorgen, Pechstein, Stift, Ungeheuer, Ungeheuer-Ziegler (alle in Forst), Ölberg, Ölberg-Hart (alle in Königsbach) und Hoheburg, Reiterpfad, Spieß (alle in Ruppertsberg).

Rebsorten:

Die Hauptrebsorte des Hauses ist vor allem der Riesling. Dieser nimmt über 80 Prozent der gesamten Rebfläche ein. Zudem werden noch kleine Mengen der weißen Rebsorten Weissburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Scheurebe, Gewürztraminer, Muskateller und Sauvignon Blanc angebaut. Zudem findet man noch die roten Rebsorten Spätburgunder und Merlot im Weingut.

Im Weinberg:

Als Außenbetriebsleiter ist Joachim Scheuermann für die Pflege der Weinberge hauptverantwortlich. Mit etwa 50 Hektar Anbaufläche in über 20 unterschiedlichen Lagen entsteht ein äußerst vielfältiges Spektrum, welches zu bearbeiten gilt. Jeder Weinberg besitzt nun einmal ein individuelles Anforderungsprofil und da es ein Anspruch des Hauses Bassermann-Jordan ist, dass man den einzelnen Weinberg in den Weinen schmeckt, muss mit spitzen Fingern gearbeitet werden.

Im Keller:

In den legendären Kellergewölben von Bassermann-Jordan sammelten sich über die Jahrhunderte viele kleine und große Schätze an. So findet man dort alle Jahrgänge ab 1880 bis heute, sowie die großen Jahrgänge zurück bis ins Jahr 1811. Für den Ausbau der Weine ist der technische Geschäftsführer Urlich Mell, zusammen mit Kellermeister Dominik Leyrer, verantwortlich. Mell wurde direkt nach dem Eigentümerwechsel 2002 von Achim Niederberger ins Weingut geholt. Auf Grund seiner progressiven Herangehensweise passte er Ideal in das Anforderungsprofil. Dieser war einer der ersten Önologen in der Region, der die Lagen in den Rieslingen mit großer Konsequenz und Ehrgeiz herausarbeitete. So achtete er penibel auf kleinste Facetten. Die kristallklaren und modernen Rieslinge erhielten so eine einzigartige Handschrift, die heute prägend für die Weine von Bassermann-Jordan steht.

Steckbrief:

Inhaberin: Jana Niederberger
Technischer Geschäftsführer: Ulrich Mell
Kaufmännischer Geschäftsführer: Gunther Hauck
Kellermeister: Dominik Leyrer
Außenbetriebsleiter: Joachim Scheuermann
Region: Pfalz
Ort: Deidesheim
Rebfläche: 50 Hektar
Produktion: 450.000 Flaschen
Rebsorten: Riesling (85%) sowie Weiss-, Grau- & Spätburgunder, Chardonnay, Scheurebe, Gewürztraminer, Muskateller, Sauvignon Blanc, Merlot
Lagen: Grainhübel (Deidesheim), Hohenmorgen (Deidesheim), Kalkofen (Deidesheim), Kieselberg (Deidesheim), Leinhöhle (Deidesheim), Mäushöhle (Deidesheim), Jesuitengarten (Forst), Kirchenstück (Forst), Pechstein (Forst), Ungeheuer (Forst), Reiterpfad (Ruppertsberg)
Mitglied im VDP seit: Gründungsmitglied

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