Materne & Schmitt

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Über das Weingut:

Klassische Winzerkarrieren beginnen häufig auf dem elterlichen Weingut. Eine Biographie mit denen die beiden Winzerinnen Rebecca Materne und Janina Schmitt nicht Aufwarten können. Rebecca, geboren 1982 in Witten im Ruhrgebiet, begann nach ihrem Abitur erst einmal ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, bevor sie durch ihre Liebe zur Natur an einen Praktikumsplatz beim Gut Heymann-Löwenstein kam. Mit einem Sozialwissenschaftsstudium in Kassel probierte es die im Jahr 1982 in Nordhessen geborene Janina Schmitt hingegen. Ein Nebenjob in einer Kasseler Weinhandlung eröffnete ihr die Welt der Weine. So entschieden sich beide für ein Studium in Geißenheim und dort kreuzten sich zum ersten Mal ihre Wege. Die Hochschule Geisenheim, eine Kontaktbörse für junge Winzerinnen und Winzer. Nach abgeschlossenem Önologie-Studium trennten sich ihre Wege vorerst wieder. So sammelte Rebecca bei Flexstone (Südafrika), Ravenswood (Kalifornien) und Duvivier (Provence) weitere Erfahrungen, während Janina bei Robert Weil, Marcus Stein (beide Mosel) und dem Stadtweingut Bad Hönningen (Mittelrhein) ihre Kenntnisse vertiefte. Die Wege kreuzten sich ein zweites Mal als das VDP-Weingut Heymann-Löwenstein einen Kellermeister suchte und sich beide zusammen als Doppelpack bewarben. Reinhard Löwenstein ließ sich darauf ein und teilte die Stelle. Der Traum vom eigenen gemeinsamen Weingut ließ sie allerdings nicht mehr los. So sammelten die beiden aus verschiedenen Lagen und Parzellen einzelne aufgegebene Flächen, die zum einen ihr Arbeitgeber nicht mehr wollte oder die sie zum anderen durch gute Tipps von den Menschen vor Ort bekamen. 2012 starteten die Winzerinnen dann ihr eigenes Weingut Materne & Schmitt mit 0,7 Hektar und der Genehmigung ihres Chefs diese im Keller vom Weingut Heymann-Löwenstein ausbauen zu dürfen. Schnell wuchs das Weingut auf heute drei Hektar und aus der Halbtagsstelle wurde für beide eine hauptberufliche Beschäftigung. Ihr Fokus liegt dabei vor allem auf der Arbeit in den Weinbergen und sie setzen voll auf Spontanvergärung im Keller.

Region:

Das Weinanbaugebiet der Mosel umfasst eine Rebfläche von fast 9.000 Hektar im Tal der Mosel und an den beiden Nebenflüssen Saar und Ruwer. Die gesamten Rebflächen erstrecken sich entlang der Mosel von Perl an der deutsch-französischen Grenze im Saarland bis hin nach Koblenz sowie an den Unterläufen der Flüsse Saar, Ruwer, Sauer und Lieser. Der Großteil der Weinberge liegt im Gebiet Rheinland-Pfalz. Die Region stellt das größte Steillagenweinanbaugebiet der Welt. Das Anbaugebiet gliedert sich in sechs Bereichen mit 20 Großlagen und 418 Einzellagen und wird geprägt vor allem durch die Mosel-typischen Schieferböden. Mit knapp über 60 Prozent ist der Riesling die primär angebaute Sorte der Region. Weine aus der Region galten bereits im 19. Jahrhundert zu den Teuersten und Besten weltweit.

Lagen und Geologie:

Die Weine von Materne & Schmitt sind echte Charaktertypen, geprägt durch die klimatischen Gegebenheiten des Jahrganges und dem, was die Lagen zu bieten haben. Das Weingut besitzt Parzellen in den Lagen Winninger Brückstück und Röttgen, im Lehmener Lay, Würzlay & Ausoniusstein sowie im Koberner Weißenberg und Fahrberg. Jede einzelne Parzelle besitzt ein eigenes Mikroklima, mit unterschiedlicher Ausrichtung, Höhe und Hangneigung. Auch die Bodenverhältnisse unterscheiden sich voneinander. Grob kann man sagen, dass die Lehmener Lagen vom grauen Schiefer mit hohem Kalkanteil geprägt sind, während man in den Kobener Lagen eher blauen Schiefer mit Ton und Quarz wieder findet. In Winningen hingegen sind die Schieferböden von Ton, Sandstein und Bims durchsetzt.

Rebsorten:

Im Weingut wird ausschließlich Riesling angebaut, der prägenden Rebsorte der Region. Die kargen Schieferböden und eine hohe Pflanzdichte zwingen die Rebe tief in den Fels zu wurzeln, wo sie ein komplexes mineralisches Angebot vorfindet.

Im Weinberg:

Der Fokus der beiden Winzerinnen liegt vor allem auf der Arbeit in den Weinbergen. Als die beiden 2012 ihre ersten Parzellen erwarben, da brauchte es neben Mut vor allem auch viel Arbeit: die verwilderten Steilhänge mussten zuerst einmal mühevoll von Sträuchern und Büschen befreit werden. Die unglaubliche Schönheit der Kulturlandschaft der Terrassenmosel mit ihren steilen Hängen erforderte und erfordert aber auch jeden Tag eine unzählige Anzahl an Treppenstufen zu erklimmen. Zudem muss jede Arbeit per Hand durchgeführt werden bei zum Teil Temperaturen von über 30 Grad Celsius im Steilhang, wenn sich die Schiefergeprägten Böden aufgeheizt haben. Der eigene Qualitätsanspruch mit dem Verzicht auf Herbizide erfordert zudem weitere Anstrengungen, die die Kräfte schwinden und den Schweiß laufen lassen. Um in diesen Teil des Landes ein Weingut zu gründen erfordert sicherlich eine Mischung aus Verrücktheit, aber auch großer Liebe zu den unverwechselbaren, mineralischen Rieslingen der Terrassenmosel.

Im Keller:

Im Keller werden die Trauben sanft gepresst und spontan mit den natürlichen, weinbergseigenen Hefen vergoren. Auf die Verwendung von gezüchteten Hefestämmen wird vollkommen verzichtet. Ebenso auf auf Schönungs- und Stabilisationsmittel, Enzyme, die Erhöhung des Alkoholgehalts mit Zucker oder die Verminderung des Säuregehalts in Most und Wein. Der Wein soll nun einmal ein Abbild des Jahrgangs darstellen. Die Weine werden alle im Edelstahl ausgebaut. Die Gärung findet bei Kellertemperaturen statt. Bis kurz vor der Füllung im Sommer liegen die Weine auf der Hefe.

Steckbrief:

Inhaber: Rebecca Materne und Janina Schmitt
Weinbau: Rebecca Materne und Janina Schmitt
Kellermeister: Rebecca Materne und Janina Schmitt
Region: Mosel
Ort: Winningen
Rebfläche: 3 Hektar
Rebsorten: Riesling
Lagen: Brückstück (Winningen), Röttgen (Winningen), Lay (Lehmen), Würzlay (Lehmen), Ausoniusstein (Lehmen), Weißenberg (Kobern), Fahrberg (Kobern)

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